In Unterföhring wird sich der Gemeinderat nach der Sommerpause mit der Frage auseinandersetzen, ob die Gemeinde ihren Kulturpreis "Unterföhringer Mohr" beibehalten will. Als Reaktion darauf haben sich nun die Ismaninger Grünen noch einmal zu Wort gemeldet. Der Ortsverband fordert, dass auch in der Schlossgemeinde ein offener Dialog über versteckten und Alltagsrassismus geführt werden solle. Dabei geht es insbesondere um das Ismaninger Ortswappen. Dieses zeigt, wie auch das Unterföhringer Wappen, neben anderen Symbolen den mit einer Krone versehenen Kopf eines Afrikaners. In beiden Fällen handelt es sich um den sogenannten Freisinger Mohren, da Ismaning wie Unterföhring jahrhundertelang zum Hochstift Freising gehörten. Ob diese Darstellung diskriminierend auf dunkelhäutige Menschen wirken kann, wollen die Grünen öffentlich und, wie sie betonen, ergebnisoffen diskutieren, gemeinsam mit Betroffenen und Experten. SPD, CSU und Freie Wähler in Ismaning zeigen sich zwar offen, eine Diskussion über Rassismus im Alltag zu führen, weigern sich aber, diese am Wappen der Gemeinde festzumachen.
Ismaning:Grüne wollen Debatte um Ismaninger Wappen
© SZ vom 24.07.2020 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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