Ismaning:Familiengeschichte

(Foto: X Verleih)

Bauer Pankraz hat seine Frau verloren. Nach dem Leichenschmaus sitzen er und sein erwachsener Sohn Semi zusammen - eine für beide Männer ungewohnte Situation. "Du hast nie mehr mit mir geredet außer ja und nein", klagt der Sohn den Vater an. "Warum dann auf einmal jetzt?" "Ich muss mich erinnern", sagt der Vater. Josef Bierbichler spielt diesen Alten in dem Film "Zwei Herren im Anzug", der an diesem Montag, 8. Oktober, von 15 Uhr an in der VHS-Reihe Filmcafé im Kultur- und Bildungszentrum Seidl-Mühle, Mühlenstraße 15, in Ismaning gezeigt wird. Bierbichler, der bei dem in diesem Jahr erschienenen Film selbst Regie geführt hat, griff dafür auf Motive aus seinem mit eigenen Erfahrungen angereicherten Roman "Mittelreich" zurück. Der filmische Erinnerungsstreifzug des alten Pankraz beginnt mit dem Tod seiner Frau im Jahr 1984. Über drei Generationen wird hier eine bayerische Familiengeschichte aufgespannt - von den Weltkriegen, über die Zeit der Besatzung, die Wirtschaftswunderjahre, den Kalten Krieg und die Studentenunruhen. Dabei treten als Stichwortgeber für den Erzählverlauf zwei unbekannte Herren im Anzug auf, die sich schließlich auch im Titel wiederfinden.

© SZ vom 08.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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