Ismaning:Ein Semester hat drei Wochen

Ismaning: Professor Thomas Apitzsch (rechts) gibt Fabian einen Einblick in den Beriech Sportmanagement an der FHAM.

Professor Thomas Apitzsch (rechts) gibt Fabian einen Einblick in den Beriech Sportmanagement an der FHAM.

(Foto: Robert Haas)

An der Management-Hochschule steht virtuelles Lernen im Vordergrund. Während der Präsenzphasen wird intensiv studiert

Von Johanna Lehn, Ismaning

Seit 2015 ist die Hochschule für angewandtes Management (HAM) in Ismaning ansässig. Neben Betriebswirtschaft und Sportmanagement können hier auch ausgefallene Fächer wie zum Beispiel Adventuremanagement studiert werden. Die gekoppelten Standorte Erding und Ismaning verzeichnen zusammen 1900 Studierende. Insgesamt studieren 2600 Frauen und Männer an sechs in Deutschlandverteilten Standorten.

Die beiden Standorte im Münchner Norden kooperieren intensiv. Studierende aus Ismaning hätten zwischendrin auch Veranstaltungen in Erding, sagt Maria Mischkewitz, die vorrangig Masterstudierende der privaten Hochschule betreut. Wer nur große, staatliche Universitäten kennt, findet hier eine ganz andere Welt vor. Untergebracht im Triagon-Gebäude in Ismaning gibt es keine großen Hörsäle mit 200 Plätzen und mehr, keine Mensa, in der sich täglich viele Studierende stärken. Lediglich zehn Seminarräume sind vorhanden, ausgelegt auf Gruppen von 30 bis 40 Leuten. Das sei auch die Anzahl von Studierenden pro Semester in einem Studiengang, berichtet Mischkewitz.

Nicht nur dadurch unterscheidet sich die HAM von Universitäten. "Das Besondere an unserer Hochschule ist das Studienkonzept", erklärt Britta Salander, Professorin und Dekanin für Betriebswirtschaft. Denn: Die Studierenden besuchen nicht während des ganzen Semesters Lehrveranstaltungen, sie studieren semi-virtuell. Nur für drei Wochen, gleichmäßig über das Semester verteilt, müssen die Studierenden anwesend sein. Dann aber fünf Tage lang von morgens bis abends. Jeden Tag verbringen sie in dieser Woche mit einem anderen Dozenten und widmen sich einem anderen Fach. Zwischen diesen sogenannten Präsenzphasen müssen die Studierenden selbständig lernen, die Hochschule stellt das Material dafür virtuell zur Verfügung. Diese Art des Studiums ermöglicht es den Studierenden, ein duales Studium zu verfolgen oder nebenbei als Werkstudent tätig zu sein.

Das sieht Absolvent Alexander Müller als großen Vorteil: Die Studierenden hätten so die Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln, während sie noch studieren. Außerdem habe man auch engen Kontakt zu den Dozenten und Professoren. "Von 80 Prozent habe ich die Handynummer", verrät er. 395 Euro pro Monat betragen die Studiengebühren der HAM. Nach wenigen Stunden Arbeit als Werkstudent habe man das Geld aber zusammen und könne von dem Rest beispielsweise in den Urlaub fahren, sagt Müller. Einrichten lässt sich das bestimmt.

Der Open Campus Day, ein Informationstag der Hochschule, vermittelt den Eindruck: Hier wird sich um die Studierenden gekümmert, die Dozenten nehmen sich viel Zeit für die interessierten Schulabgänger. Müller bestätigt diesen Eindruck. Besonders die kleinen Seminargruppen würden dazu beitragen. Das sei ein Hauptgrund für ihn gewesen, hier zu studieren, sagt Müller. Auch Dekanin Salander betont das: "Man hat einen ganzen Tag mit den Studierenden und kommt mit ihnen in direkten Kontakt, das gefällt mir sehr gut."

Die Hochschule bietet viele Studiengänge an, die sich direkt auf Branchen fokussieren, wie Marketing- und Medienmanagement oder Tourismus- und Hotelmanagement. Das Berufsziel ist damit so gut wie vorgegeben. Da die Studierenden nur drei Wochen Präsenzpflicht haben und sich sonst meist neben der Arbeit selbständig mit den Inhalten beschäftigen müssen, können sie sich eine wichtige Kompetenz aneignen, wie Salander sagt: die zur Verfügung stehende Zeit und sich selbst gut zu organisieren.

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