Ismaning:Der nächste Campus

Ismaning: Schon wieder zu klein: Das Ismaninger Gymnasium muss erweitert werden.

Schon wieder zu klein: Das Ismaninger Gymnasium muss erweitert werden.

(Foto: Catherina Hess)

Ismaning prüft eine dritte Grundschule. Sie könnte neben dem neuen Gymnasium entstehen. Auch eine schulvorbereitende Einrichtung und Wohnungen hätten noch Platz.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

637 Mädchen und Buben besuchen derzeit die beiden Ismaninger Grundschulen am Kirchplatz und in der Camerloher Straße. Und die Tendenz weist nach oben, schließlich ziehen bevorzugt Familien in die Gemeinde. Der Ruf nach einer dritten Grundschule wurde deshalb zuletzt laut. Nun macht die Gemeinde den ersten Schritt, um diese Realität werden zu lassen. Ins Auge fasst sie dafür einen besonderen Standort: Die dritte Grundschule könnte neben dem neuen Gymnasium am Seidl-Kreuz-Weg entstehen, anstelle des Ostflügels des ehemaligen Commundo-Tagungshotels.

Das Architekturbüro Felix und Jonas, das bereits den Umbau des Gymnasiums verantwortete und derzeit den neuen Schulcampus in Unterföhring plant, hat dafür eine Machbarkeitsstudie angestellt. Die Planer kommen zu dem Schluss, dass der einstige Hoteltrakt für die Grundschule als Standort sehr gut geeignet wäre. Dort könnten außerdem ein Hort sowie Räume für die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) entstehen.

Zunächst müssen Gespräche mit dem Schulamt geführt werden

Zudem wäre noch Platz für eine Außendienststelle des Kultusministeriums, das Räume sucht. Sogar Wohnungen könnten noch in den neuen Gebäudekomplex integriert werden. Entschieden ist freilich noch nichts, zunächst muss die Gemeinde Ismaning vor dem Hintergrund der zu erwartenden Schülerzahlen Gespräche mit dem Schulamt führen und die entsprechenden Genehmigungen von Landratsamt und Ministerium erhalten.

Die Gemeinde hat schon länger überlegt, wie sie den übrigen, vom Gymnasium nicht benötigten Teil des ehemaligen Tagungshotels am Seidl-Kreuz-Weg nutzen kann. Zunächst hatte der Fokus auf Wohnungen gelegen; diesen Plan hat die Kommune allerdings nach einer Vorabprüfung verworfen, da er "wirtschaftlich nicht darstellbar" gewesen sei, wie Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) sagt. Unter anderem wäre es sehr teuer und aufwendig gewesen, bei einer reinen Wohnbebauung genügend Parkplätze für die Autos der künftigen Anwohner nachzuweisen. Bei einer Mischnutzung, wie sie nun angedacht ist, fällt dieses Problem weg. Hinzu kommt der nicht zu leugnende Vorteil, dass die bestehenden Grundschulen, insbesondere jene am Kirchplatz, entlastet werden können.

Die Tiefgarage könnte erweitert werden

Als Neubebauung ließe sich an der Stelle des Ostflügels den Plänen von Architekt Manfred Felix zufolge Geschossfläche von mehr als 10 000 Quadratmetern schaffen. Felix' Studie sieht einen gestuften, vom Gymnasium abgetrennten Neubau mit maximal vier Geschossen vor, angelehnt an die Höhe der derzeitigen Bebauung. Dort würde eine dreizügige Grundschule mit Hort, Mensa, Sporthalle, SVE und den entsprechenden Freiflächen Platz finden; falls nötig könnte die Schule auch auf vier Züge erweitert werden. In den oberen Etagen besteht die Möglichkeit, dass sich die Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien Oberbayern in Büros auf gut 400 Quadratmetern einrichtet, außerdem könnten einige Wohnungen gebaut werden. Nach Einschätzung der Architekten ist zudem Platz, die bestehende Tiefgarage um etwa 60 Stellplätze zu erweitern, sodass dort sogar zusätzlich zu den vorgeschriebenen weitere Parkmöglichkeiten entstünden.

In jedem Fall, betonte Architekt Felix, sei ein Abbruch des Bestandsgebäudes zu empfehlen - weil die Grundrisse sich schlecht auf eine Grundschule übertragen ließen, außerdem aufgrund der schlechten Erfahrungen mit der Bausubstanz, die man beim Gymnasium gemacht hat.

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