Süddeutsche Zeitung

Wirtschaft:Corona-Krise befördert Firmengründungen

Im vergangenen Jahr haben sich 3900 Berufstätige selbständig gemacht.

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben viele Menschen im Landkreis München den Schritt in die Selbständigkeit gewagt: Die Zahl der Neugründungen ist laut Industrie- und Handelskammer (IHK) 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 3900 gestiegen und hat damit den höchsten Wert seit 2015 erreicht. Die Zahlen beruhen auf Daten des Landesamts für Statistik. Gegründet wurde in der Region vor allem im Handel, im Dienstleistungsbereich sowie im Baugewerbe. Neben den Neugründungen gab es 2021 im Landkreis München zudem mehr als 220 Firmenübernahmen, vor allem im Bau- und Gastgewerbe. Grundsätzlich sieht die IHK einen starken Trend zu Gründungen im E-Commerce und in digitalen Dienstleistungen. Der Kampf gegen Corona hat zudem Gründungen im Gesundheitssektor befördert. Selbständige in Bereichen wie stationärem Handel, Gastronomie oder Veranstaltungswirtschaft haben teilweise Neuanfänge gewagt. "Hochkonjunktur hat zudem wie in den Vorjahren das Gründen im Nebenerwerb. Im vergangenen Jahr dürfte die verbreitete Kurzarbeit diese Entwicklung noch einmal beflügelt haben", sagt Christoph Leicher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München-Landkreis. Er setzt sich für eine stärkere Kultur der Selbständigkeit ein. Dazu gehöre ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln.

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