Hohenbrunn:Zurück ins neue alte Zimmer

Hohenbrunn: Jan Steinbach von der Inneren Mission zeigt Bewohnerin Ilse Lindenthal die renovierten Räumlichkiten.

Jan Steinbach von der Inneren Mission zeigt Bewohnerin Ilse Lindenthal die renovierten Räumlichkiten.

(Foto: Claus Schunk)

Nach Renovierungen im Pflegezentrum Lore Malsch ziehen die ersten Senioren wieder in ihre angestammten Räume

Von Gregor Bauernfeind, Hohenbrunn

Schon wieder umziehen! "Das dauert ja einen Monat, bis ich alles wieder eingeräumt habe", sagt Helene Danner, seit elf Jahren Bewohnerin des Pflegezentrums Lore Malsch in Riemerling, als sie ihr frisch renoviertes Zimmer zum ersten Mal begutachtet. Erst im Oktober vergangenen Jahres hat sie wie elf andere Senioren ein Ausweichzimmer bekommen, damit im zweiten Stock gearbeitet werden kann. Und Leute in ihrem Alter blieben gerne an einem Platz, sagt Danner.

40 Jahre ist die Anlage im Wald an der Ortsgrenze von Hohenbrunn schon alt, große Teile der Bausubstanz stammen auch tatsächlich noch aus dem Jahr 1977. Jetzt baut der Besitzer, die Lore-Malsch-Stiftung, um. Auch weil sich das Pflege- und Wohnqualitätsgesetz geändert hat und nun vorschreibt, wie groß ein Bad mindestens sein muss, dass Haltegriffe an den Fenstern anzubringen sind, oder dass alle Zimmer eine ebenerdige Dusche haben müssen. Entsprechend groß ist das Interesse der neun Damen und dem einen Herrn, denen Einrichtungsleiter Jan Steinbach vom Träger Innere Mission München die Zimmer auf dem neu gestalteten zweiten Stockwerk zeigt.

Vor dem Bad staut es sich. Viel besser sei der ebenerdige Zugang, findet nicht nur Diakonissenschwester und Bewohnerin Berta Kiendl: "Die alten Badewannen hat ja kaum mehr jemand benutzen können." Aber wo sind die Teeküchen? Hier ist man sich schon weniger einig, in dem Punkt wird gezankt. "Schade drum!", finden einige. Die Küchen hätten sie selbständiger gemacht. Eine Gefahrenquelle seien sie gewesen, halten andere dagegen. Weil irgendjemand habe es schließlich immer geschafft, eine Herdplatte anzulassen. Jedenfalls kommen sie weg, sagt Steinbach. Dafür gebe es jetzt einen neuen Aufenthaltsraum.

Die zwölf Zimmer sind nur der Auftakt der Renovierungen. "Der erste Schritt ist gemacht", sagt Steinbach. Nach drittem und viertem Stockwerk, die schon vor einigen Jahren saniert wurden, arbeitet man sich jetzt nach unten durch die anderen Geschosse. Für die 140 Bewohner des 198 Plätze bietenden Pflegezentrums, aber auch für die Öffentlichkeit bietet Steinbach jeden letzten Donnerstag im Monat um 15.30 Uhr Besichtigungen der neuen Zimmer an.

Wenn es mit den Arbeiten weitergeht, werden wieder Senioren in andere Zimmer ausweichen, so wie es bei Schwester Berta Kiendl und bei Helene Danner war. Die fremdelt noch ein bisschen mit ihrem neuen alten Zimmer. Ihre Lampe haben sie ihr weggetan! Und der Schrank muss auf jeden Fall noch umgestellt werden und überhaupt reicht ja einer gar nicht aus, denn: "Man hat ja nicht nur ein Gwand." Schön sei es aber doch, nicht nur hier zurück an der Südseite, sondern auch im alten Zimmer. In der ganzen Zeit, in der sie hier ist, in den ganzen elf Jahren, habe sie sich hier immer zu Hause gefühlt, sagt Helene Danner.

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