Hohenbrunn:Aus dem Bürgermeisterbüro in den Seniorentreff

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Die neue Kaiserstiftung-Leiterin Inga Volk-Uhlmann (links) wird gerade von ihrer Vorgängerin Helene Nestler eingearbeitet. (Foto: Sebastian Gabriel)

Inga Volk-Uhlmann ist die neue Leiterin der Kaiserstiftung in Riemerling. Sie arbeitete vorher im Rathaus.

Willkommen sein, nette Menschen treffen, über Literatur diskutieren oder in Gesellschaft musizieren und neuerdings sporteln. Das alles gehört zur Kaiserstiftung, wie man den Seniorentreff in Hohenbrunn-Riemerling kennt. Er bekommt jetzt eine neue Leiterin. Nach Helene Nestler, die ihn 2012 mit aus der Taufe gehoben hat und ihn erneut über die Corona-Zeit leitete, und Mindy Konwitschny übernimmt jetzt Inga Volk-Uhlmann das Ruder. Die 43-Jährige arbeitete bis vor kurzem im Vorzimmer von Stefan Straßmair, dem Bürgermeister der Gemeinde Hohenbrunn, die seit Anfang 2021 die Trägerschaft für die Kaiserstiftung innehat.

Noch den ganzen Januar ist Nestler da, um ihre Nachfolgerin einzuarbeiten. Volk-Uhlmann kam im Januar 2017 nach Hohenbrunn. Zur gleichen Zeit begann Konwitschny im Seniorentreff als Leiterin. Die Diplomkauffrau Volk-Uhlmann war nicht nur im Bürgermeister-Sekretariat, sie organisierte Veranstaltungen, koordinierte die Vereinsarbeit der 8800-Seelen-Gemeinde und war für die dortige Wirtschaftsförderung zuständig. Dabei konnte sie ihre Kenntnisse aus dem internationalen Marketing in der Lebensmittelindustrie einbringen und war oft und gerne in der Kaiserstiftung. Ihr Interesse an der Arbeit mit Menschen und besonders mit Senioren wurde bestärkt und die "sympathische Atmosphäre des Hauses" in der Rudolf-Diesel-Straße 9 überzeugte sie.

Es sei ein tolles Arbeitsumfeld, in das sie jetzt die Fertigkeiten ihrer bisherigen Berufszeit einbringen könne, sagt Volk-Uhlmann. Die Altersgruppe der Senioren habe eine schwere Zeit hinter sich. "Wir schauen nach vorne", sagt sie mit fester Stimme, und "wir wollen wieder richtig loslegen, sobald wir wieder dürfen": als Anlaufstelle für Senioren, sie zu begleiten und sich über schönes Zusammensein gemeinsam zu freuen. Wichtig sei für sie, die besondere Willkommens-Atmosphäre zu pflegen und ihren Teil dazu beizutragen, dass das vielgestaltige Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, Seniorenbeirat und Gemeinde kreativ, konstruktiv und respektvoll zusammenarbeite. Helene Nestler habe ihr einen schönen Einstieg ermöglicht und sie fühle sich unmittelbar angenommen.

Konkrete Pläne will Volk-Uhlmann noch nicht verraten, aber sie möchte weiterführen, was gut ankommt. Etwa den preisgünstigen Eintopf am Mittwoch. Der schmeckt "wie bei Muttern" und wird von Ehrenamtlichen gekocht und mit einer frischen Scheibe Brot versehen ausgeteilt. Und hier benennt Nestler die Vorhaben: Auf die "Literatur zum Schmunzeln" mit Christof Stolle dürfe man sich weiter freuen, die hauseigene Musikgruppe "Kaisermusikanten" und die Malgruppe seien aktiv und der während Corona neu gegründete Kurs "Vital-Training für Senioren" nehme rasend Fahrt auf. Die Kursleiterin arbeite in der Dreiviertelstunde mit Musik, kleinen Bällen und großer Vielfalt, berichtet Nestler begeistert als Teilnehmerin. Sie habe bei der jüngsten Eintopfausgabe schon wieder eine neue Anmeldung dazu angenommen. Noch eines sei während Corona gelungen und lebe weiter: Aus einer Idee heraus hätten sich elf Brieffreundschaften gebildet, sogar eine auf Englisch und zwei unter der Beteiligung von Schülern. Auch sei ein Workshop über Smartphones in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Jugend Ottobrunn in Planung, verrät Nestler.

Zur Geschichte der Kaiserstiftung gehört, dass sie bei ihrer Eröffnung im Dezember 2012 unter der Trägerschaft des Kreisverbands München der Arbeiterwohlfahrt stand. Als Mindy Konwitschny im Jahr 2020 die Kaiserstiftung verlassen hat, weil sie als SPD-Kandidatin zur Bürgermeisterin von Höhenkirchen-Siegertsbrunn gewählt wurde, hat sich der Gemeinderat von Hohenbrunn mit knapper Mehrheit für die Übernahme der Trägerschaft entschieden. "Wir können den Betrieb der Einrichtung selbst genauso gut leisten und die Bindung an die Gemeinde wird nochmal unmittelbarer", begründet Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) diesen Schritt.

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