Hallenbad Riemerling:Schwimmunterricht darf teurer werden

Hallenbad Riemerling: Die Gemeinde Hohenbrunn erwägt, das marode Riemerlinger Hallenbad durch einen Neubau zu ersetzen.

Die Gemeinde Hohenbrunn erwägt, das marode Riemerlinger Hallenbad durch einen Neubau zu ersetzen.

(Foto: Claus Schunk)

Der Zweckverband weiterführende Schulen würde höhere Gebühren für das Riemerlinger Hallenbad akzeptieren. Die Preise, die die Gemeinde Hohenbrunn nach einem Neubau verlangen will, hält er aber für zu hoch.

Von Daniela Bode

Der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München hat weiterhin starkes Interesse an der Nutzung des Riemerlinger Hallenbades für den Schwimmunterricht. Die Verbandsräte wären auch bereit, höhere Gebühren zu akzeptieren - allerdings dürfen diese nach Ansicht der Mehrheit auf maximal die Höhe angehoben werden, die auch für die Nutzung anderer Schwimmbäder anfällt. Im Phönix-Bad in Ottobrunn etwa kostet die Schwimmstunde vier Euro pro Schüler.

Damit hat der Zweckverband in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich den Antrag der Gemeinde Hohenbrunn abgelehnt, die sich gewünscht hätte, dass die zu erwartenden Kosten für die Nutzung eines neuen Schwimmbads zum Schulschwimmen gedeckt worden wären. Laut einer Berechnung Hohenbrunns wären das etwa sechs Euro pro Kind pro Schwimmstunde gewesen, wenn man davon ausgeht, dass drei Klassen mit 30 Kindern gleichzeitig Schwimmunterricht hätten. In der Beschlussvorlage war zunächst von 18,78 Euro pro Kind pro Stunde die Rede gewesen, den Betrag hatte Hohenbrunns Zweiter Bürgermeister Benno Maier (CSU) dann aber relativiert. Derzeit müssen die Schulen in Riemerling pro Kind 1,90 Euro zahlen.

Der Hohenbrunner Gemeinderat diskuitiert noch über den Neubau

Hohenbrunn steht vor der Entscheidung, ob und wenn ja in welchem Rahmen das marode Schwimmbad durch einen Neubau ersetzt wird. Da es aber noch offene Fragen vor allem bei der Finanzierung gibt, zögerten die Fraktionen von SPD, Grünen und ÜWG/Freie Wähler-Bürgerforum zuletzt - eine Entscheidung wurde vertagt. Es war aber die Forderung aufgekommen, Gemeinden, deren Schulen in Hohenbrunn Schwimmunterricht abhalten, und auch den Schulzweckverband aufzufordern, sich an den Kosten zu beteiligen, indem etwa eine Vereinbarung über die Verrechnung kostendeckender Gebühren pro Schwimmstunde getroffen wird. Dazu hatte sich die Gemeinde an die Nachbarkommunen und den Zweckverband gewandt, der die Gymnasien Neubiberg, Ottobrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie die Realschule Neubiberg unterhält.

"Das ist unsere einzige Möglichkeit, die Unterhaltskosten zu decken", bekräftigte Verbandsrätin und Hohenbrunns Dritte Bürgermeisterin Regina Wenzel (SPD) den Antrag. "Nach Berechnungen der Verwaltung kostet das Bad mindestens 800 000 Euro Unterhalt im Jahr", sagte sie. Die Verbandsräte waren sich einig, dass das Hohenbrunner Bad zum Schulschwimmen wichtig ist. "Die Bäder haben für uns eine Notwendigkeit", betonte auch Reinhard Rolvering, Leiter des Gymnasiums Neubiberg. Nur bei der Gebühr wollte man sich an anderen Bädern orientieren, die die Schulen zum Schwimmen nutzten.

Von den Nachbargemeinden gibt es unterschiedliche Aussagen

Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland von den örtlichen Freien Wählern plädierte dafür, zu sehen, was der Markt vorgebe. "Es geht um die Vergleichbarkeit", sagte der Verbandsvorsitzende Christoph Göbel (CSU). Die Hohenbrunner Verbandsräte Wenzel und Benno Maier begrüßten den positiven Tenor, stimmten aber gegen den Teil des Vorschlags des Zweckverbands zur Anlehnung des Eintrittspreises an die Höhe des Preises anderer Bäder. Sie könnten ja nicht den eigenen Gemeinderatsbeschluss unterlaufen, sagte Wenzel.

In nächster Zeit will der Hohenbrunner Gemeinderat über das Schwimmbad entscheiden. Von den Nachbargemeinden gibt es bisher unterschiedliche Aussagen. Die Gemeinde Putzbrunn hat bereits einen Beschluss gefasst, dass sie bereit sei, für die Grundschüler höhere Nutzungsgebühren zu bezahlen. In der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn etwa steht eine Entscheidung noch aus.

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