Hohenbrunn:Nachbargemeinden sollen Hallenbad mitzahlen

Hohenbrunns CSU will den Neubau forcieren, die Grünen schlagen eine Vereinbarung über das Schulschwimmen vor

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Eine gute Woche noch, dann geht es im Hohenbrunner Gemeinderat einmal mehr um die Zukunft des Riemerlinger Hallenbades. Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) und die Verwaltung wollen sich einen Grundsatzbeschluss für einen Neubau holen, ehe im zweiten Schritt die Details, etwa auch das Finanzierungs- und Betreiberkonzept, geklärt werden sollen.

Die Fraktion ÜWG/Freie Wähler-Bürgerforum hat sich bereits klar gegen eine schnelle Entscheidung ausgesprochen und moniert, den Gemeinderäten fehle es an einer objektiven und umfassenden Entscheidungsgrundlage inklusive Planrechnung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Nun springt die CSU-Fraktion für ihren Bürgermeister in die Bresche und unterstützt Straßmairs Plan, beim Schwimmbadbau einen Zahn zuzulegen. "Das alte Schwimmbad hält nur noch wenige Jahre. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ums sich für den Neubau zu entscheiden, damit Planung und Genehmigung rechtzeitig fertig sind und zu den weiteren Terminen für das Gesamtprojekt in Riemerling passen", heißt es in einer Pressemitteilung, die vom stellvertretenden CSU-Ortsvorsitzendenden Helmut Keber unterzeichnet ist. CSU-Fraktionschef Anton Fritzmaier ergänzt: "Wir wollen keine weitere Verzögerung."

Mit dem Bürgerentscheid im September 2014 hätten sich die Hohenbrunner und Riemerlinger für den Neubau der Mittelschule auf dem bisherigen Sportplatz entschieden. Damit werde die Fläche der Schule frei für die Neubauten von Sport- und Schwimmhalle, so die Argumentation der Christ-Sozialen. Finanziell sei der Neubau des Hallenbades kein Problem, schreibt die CSU: "Die Gemeinde kann sich die Finanzierung der Baukosten und der laufenden Betriebskosten leisten." Sogar als Vollfinanzierung hätte die Gemeinde die Sache im Kreuz, einfacher werde es jedoch bei einer Teil-Finanzierung über Rücklagen der Gemeinde sowie bei Zuschüssen durch jene Vereine, die die Becken nutzen und einer angemessenen Beteiligung jener Nachbargemeinden, deren Schüler in Riemerling schwimmen.

In diese Richtung argumentieren auch die Hohenbrunner Grünen. Sie bringen sogar einen Antrag im Gemeinderat ein, wonach Privatschulen und die betreffenden Nachbargemeinden, deren Schulen in Riemerling Schwimmunterricht geben, zur Kasse gebeten werden sollen. Straßmair solle "eine verbindlichen Vereinbarung über die künftige Verrechnung kostendeckender Gebühren pro Schwimmstunde" treffen. Derzeit kommen Schüler aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Neubiberg, Ottobrunn, Putzbrunn und Unterhaching zum Schwimmen ins Ozon-Hallenbad. Die Grünen verlangen, dass durch die Gebühren die Kosten des laufenden Betriebs, die Instandhaltung, Abschreibung sowie die Finanzierungskosten, die durch das Schulschwimmen entstehen, gedeckt werden. Laut Kostenprognose der Gemeindeverwaltung belaufen sich die jährlichen Kosten bei einer Dreifachnutzung des Schwimmbades durch Schulen, Öffentlichkeit und Verein auf 1,27 Millionen Euro pro Jahr. "Ohne einen erheblichen Beitrag der mitnutzenden Gemeinden ist eine Finanzierung der jährlichen Schwimmbadkosten für Hohenbrunn nicht darstellbar", heißt es in der Antragsbegründung der Hohenbrunner Grünen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: