Hohenbrunn:Die Zeichensprache des Barock

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Prunkbau des Barock: die katholische Kirche Sankt Stephanus in Hohenbrunn. (Foto: Claus Schunk)

Anlässlich des "Festjahrs 300 Jahre Barock" findet in St. Stephanus in Hohenbrunn eine kunsthistorische Kirchenführung statt.

Von Angela Boschert, Hohenbrunn

"Paradiesvogel, Pelikan und Pyramide" heißt es an diesem Sonntag, 5. März, um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Stephanus in Hohenbrunn. Mit einer Entdeckungsreise durch das Gotteshaus, umrahmt von festlicher Orgelmusik, startet die Gemeinde in das "Festjahr 300 Jahre Barock", in dem die Kirche zum Zentrum vielfältiger Veranstaltungen wird.

Anlass ist die Weihe der drei Barock-Altäre im August 1723. Die Kirche war von 1670 an vom spätgotischen Vorgängerbau zu einer barocken Saalkirche mit eingezogenem Polygonalchor umgestaltetet worden. Beim ersten Termin erläutert Sabine Blöchinger, studierte Germanistin und Ehefrau des örtlichen Kirchenpflegers, die Tierabbildungen in zehn Stuckkartuschen an der Decke des gewölbten Kirchenschiffs. Dort prangen unter anderem Schmetterlinge, Pyramiden, Paradiesvögel und auch ein Pelikan.

Der Pelikan steht für Jesus Christus und Aufopferung. (Foto: privat)

Symbolisiert der Pelikan bekanntermaßen Christus und seine Aufopferung, weil man früher glaubte, er habe sich die Brust aufgehackt, um seine Jungen zu füttern, fragt man sich bei den Paradiesvögeln, was sie mit dem heiligen Stephanus zu tun haben.

Bei der Kirchenführung wird erklärt, was zum Beispiel der Tauchervogel für eine Bedeutung hat. (Foto: privat)

Die lateinische Inschrift über dem Bild verrät es nur schlagwortartig. Sie sollte den Geistlichen Raum lassen, dieses und die anderen Bilder auszudeuten, sagt Blöchinger. Sie hat in Emblembüchern nähere Erläuterungen zu den Inschriften gefunden. Etwa auch zu einem seinen Kopf ins Wasser eintauchenden Vogel mit dem Motto "mersus emergam", zu deutsch: "Untergetaucht werde ich auftauchen". Es sei das Bild des Menschen, der in schwere Nöte und Leiden gestürzt ist und nicht die Hoffnung verliert, daraus wieder emporzutauchen - gestützt durch den Glauben.

Den Abend voller Erklärungen umrahmt Kantor Alfred Haran mit feierlicher Orgelmusik, bei der man sich in der Kirche der barocken Emblematik widmen kann.

Paradiesvogel, Pelikan und Pyramide. Die barocken Embleme in St. Stephanus Hohenbrunn, Sonntag, 5. März, um 18 Uhr in der Stephanuskirche, Taufkirchener Str. 1, Hohenbrunn.

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