Hohenbrunn:Im zweiten Anlauf

Nach Einspruch der Rechtsaufsicht wird Muna-Plan gebilligt

Zum zweiten Mal hat der Hohenbrunner Bauausschuss am Donnerstagabend den Vorentwurf zum Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Muna verabschiedet - diesmal mit deutlich weniger Nebengeräuschen als im November 2019. Damals hatte Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) über das Konzept abstimmen lassen, obwohl der Sitzungsladung zufolge lediglich die Vorstellung eines Vorentwurfs erfolgen sollte. Die Fraktionen der Grünen und von ÜWG-Freie Wähler/Bürgerforum beschwerten sich bei der Rechtsaufsicht im Landratsamt. Und diese gab den Einsprüchen statt, indem sie der Gemeindeverwaltung empfahl, "mit konkretisierter Ladung über diesen Punkt erneut abstimmen zu lassen".

Das geschah nun also am Donnerstag, und zwar überraschend einträchtig. Der Ausschuss billigte den Bebauungsplan trotz der Vorgeschichte ohne große Diskussion. Allerdings gegen die Stimme des Grünen Wolfgang Schmidhuber, der sich zwar nicht generell gegen ein Gewerbegebiet auf dem Muna-Gelände aussprach, den vorliegenden Plan jedoch aus ökologischen Gründen ablehnte. Insbesondere, weil ein erster Entwurf, der im November vorgelegt worden war, wesentlich mehr Rücksicht auf Belange der Natur genommen hatte.Diesen Entwurf hatte der Planer auf Geheiß der Mehrheit des Bauausschusses laut Schmidhuber "ohne diese Rücksichten auf Natur und Baumbestand optimiert".

Einen Zusatz nahm das Gremium auf Initiative von Bürgermeisterkandidatin Pauline Miller (ÜWG-FW/Bürgerforum) allerdings mit in den Beschluss auf: Das Konzept für das Muna-Gelände müsse auf "Nachhaltiges Bauen" ausgelegt sein, also einerseits auf Bewahrung des Ökosystems und der Umwelt, aber auch auf den Nutzen für Mensch und Gesellschaft und auf Optimierung der ökonomischen Potenziale. "Bislang hatten wir ja nur festgelegt, dass wir dort mit Solarenergie arbeiten, aber jetzt kann es zum Beispiel Vorgaben bei der Gebäudeanordnung geben, die etwa einer Verschattung vorbeugen", so Miller. "Wir sind wirklich sehr froh, dass dieser Passus mit verabschiedet wurde."

Auch Bürgermeister Straßmair zeigte sich nach der Sitzung zufrieden: "Nun können wir ohne Verzögerung in die Auslegung gehen und frühzeitig die Bürger beteiligen." Zur Intervention der Rechtsaufsicht sagte er: "Es gab ja kein Einschreiten, sondern nur einen Hinweis, dem wir nun gefolgt sind. Schließlich wollen wir nichts riskieren und der Gemeinde keinen Schaden zufügen."

In einer früheren Fassung des Textes hatte es geheißen, der Grüne Wolfgang Schmidhuber habe gegen den Bebauungsplan gestimmt, weil er wegen der zu fällenden Bäume generell gegen ein Gewerbegebiet auf dem Muna-Gelände sei.

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