Hohenbrunn:Zeitarbeitsfirma soll mit Bademeister aushelfen

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Keine Wasserzeiten: Aktuell ist das Riemerlinger Hallenbad geschlossen.
Keine Wasserzeiten: Aktuell ist das Riemerlinger Hallenbad geschlossen. (Foto: Claus Schunk)

Seit Ende Juli ist das neue 27 Millionen Euro teure Riemerlinger Hallenbad geschlossen: Zuerst wurde es gewartet und gereinigt, jetzt fehlt Personal.

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Es sind schwierige Zeiten für all diejenigen, die in der Freizeit gerne im neuen Riemerlinger Hallenbad ihre Bahnen ziehen würden. Schon seit Beginn der Sommerferien ist das Bad geschlossen. Zunächst waren laut Gemeinde Hohenbrunn „umfassende Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten, die während des regulären Betriebs nicht möglich sind“, der Grund. Diese führten dazu, dass von 27. Juli bis 15. September niemand hinein gelassen wurde. Auch war kein Wasser in den Becken.

Der Sportcampus sei in der Zwischenzeit gründlich gereinigt und gewartet worden, heißt es von Gemeindeseite. Zahlreiche Fachbetriebe und die Mitarbeiter hätten nach einem exakt abgestimmten Plan Hand in Hand gearbeitet, und eigentlich hätte es zum Start des Schuljahres wieder losgehen sollen. Doch mittlerweile verhindern „Personalengpässe“ eine Öffnung des erst im Januar 2023 in Betrieb genommenen und 27 Millionen Euro teuren Hallenbads.

„Es gibt wegen Krankheitsfällen und einer Kündigung derzeit nicht genügend Bademeister“, erläutert Moritz Harteneck, Abteilungsleiter Schwimmen beim TSV Hohenbrunn, auf Nachfrage. Weil die Technik in modernen Bädern hochkomplex sei und nur von Personen bedient werden dürfe, die eine Ausbildung zum Bäder-Fachangestellten absolviert hätten, habe auch der Verein nicht aushelfen können. „Wir dürfen zwar die Wasseraufsicht leisten, aber leider ist das Schwimmbad von uns nicht alleine zu betreiben“, sagt Spartenchef Harteneck. Aus Sicherheitsgründen müsse immer ein gelernter Bademeister anwesend sein, das hänge mit der komplexen und sicherheitstechnisch sensiblen Chlorgasanlage zusammen.

Nun hoffen die Mitglieder des Schwimmvereins, dass das für kommendes Wochenende geplante Herbstschwimmfest mit insgesamt 1200 Starts und zahlreichen Schwimmern aus der Region wie geplant stattfinden kann. „Wir haben positives Feedback von der Gemeinde bekommen“, sagt Moritz Harteneck. Die Suche nach einem Bademeister gehe voran, man werde über eine Zeitarbeitsfirma jemanden vermittelt bekommen.

Das würde bedeuten, dass auch die Breitensportkurse von 1. Oktober an wieder anlaufen könnten. Ebenso wie die Kurse für jene Kinder, die auf dem Schulcampus die Mittagsbetreuung besuchen. „Wir haben seit der Öffnung des neuen Bades schon Hunderten Kindern das Schwimmen beigebracht. Auch unsere Ozon-Tiger, die Schwimmgruppe für Behinderte, ist ein großer Erfolg“, betont der Schwimm-Abteilungsleiter, der trotz der aktuellen Unterbrechung völlig zufrieden ist: „Wir sind sehr dankbar, dass wir so ein Schwimmbad haben. Fast kein anderer Verein hat so gute Möglichkeiten.“

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