Hohenbrunn:Gemeinderat beschließt neues Schwimmbad

Hohenbrunn: Weil das Hallenbad in Riemerling nicht mehr zu sanieren ist, hat der Gemeinderat beschlossen, ein neues zu bauen. Das kostet etwa neun Millionen Euro.

Weil das Hallenbad in Riemerling nicht mehr zu sanieren ist, hat der Gemeinderat beschlossen, ein neues zu bauen. Das kostet etwa neun Millionen Euro.

(Foto: Claus Schunk)

Der Gemeinderat hat entschieden: Hohenbrunn bekommt ein neues Schwimmbad und eine neue Turnhalle. Der Ort freut sich. Doch das Projekt ist teuer.

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

So viele Menschen dürften bei einer Gemeinderatssitzung in Hohenbrunn selten da gewesen sein. Das Interesse war groß, am Ende gab es von den Zuhörern für die Entscheidung des Gemeinderats Applaus. Denn es werden ein neues Hallenbad, eine neue Turnhalle und eine Einrichtung für die Mittagsbetreuung auf dem Schulcampus in Riemerling gebaut. Wie das alles genau aussehen soll, ist noch nicht klar.

Bevor der Gemeinderat über den Neubau entschied, zeigte der Ingenieur Detlef Malinowsky seine Pläne für ein Bürgerhaus mit Schwimmbad und Turnhalle mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation. "Ich habe sie in den letzten Wochen erarbeitet, um die Diskussion hier etwas zu entzerren." Er sieht einen Komplex mit Schwimmhalle, Turnhalle, Restaurant, Seminarräumen, Tiefgarage und Energiezentrale vor. Multifunktional soll das Ganze sein. Die Turnhalle soll die Gemeinde zum Beispiel auch als Festsaal nutzen können. Geschätzte Kosten: 16 Millionen Euro.

Das neue Schwimmbad kostet etwa neun Millionen Euro

Vor allem das Bürgerforum war von dieser Idee angetan. Andreas Schlick sagte: "Der neue Vorschlag hat zwar höhere Investitionskosten zur Folge, dafür ist der Bau aber energieeffizienter ,und das spart später Geld." Er und Pauline Miller sprachen sich deshalb dafür aus, offen zu halten, ob ein Einzel- oder ein Kompaktgebäude errichtet wird. Mit elf zu acht Stimmen entschied sich der Gemeinderat schließlich für ein neues Hallenbad mit mindestens sechs Bahnen.

Das Hauptargument gegen das Bad waren die hohen Ausgaben, die auf die Gemeinde zukommen werden. Insgesamt kostet das Bad etwa neun Millionen Euro. Davon muss die Gemeinde sieben Millionen selbst tragen, mit zwei Millionen Euro wird das Schwimmbad voraussichtlich gefördert. Pro Jahr werden die Ausgaben schätzungsweise bei rund 800 000 Euro liegen.

"So ein Bad ist eine Luxusanschaffung", sagte Karlheinz Vogelsang (Freie Wähler). Er sprach sich deshalb dafür aus, dass sich die Bürger an den Kosten stärken beteiligen müssten - zum Beispiel, in dem die Gemeinde die Gewerbe- und die Grundsteuer erhöht.

Die Nachbarn wollen nicht mitzahlen

Die Nachbargemeinden hatten, obwohl sie das Bad zum Teil für den Schwimmunterricht nutzen, ausgeschlossen, sich an den Baukosten zu beteiligen. Sie kündigten aber an, die Gebühren für den Schwimmunterricht zu erhöhen - auch wenn sie sich darauf bislang nicht vertraglich festlegen wollten.

Maximal vier Euro sind die Gemeinden Ottobrunn und Neubiberg bereit, pro Schüler und Schwimmstunde zu bezahlen. Das ist zwar etwa das Doppelte der jetzigen Gebühren, trotzdem zu wenig, findet Martina Kreder-Strugalla (Grüne). "Vier Euro für eine Schwimmstunde sind alles andere als angemessen."

Der Gemeinderat stimmte auch für den Bau einer neuen Turnhalle. Bis jetzt liegen die geschätzten Kosten bei etwa vier Millionen Euro. Das kann sich aber noch einmal ändern. Denn es ist noch nicht klar, ob es eine Zwei- oder Dreifachturnhalle wird. Es wird jedoch Nebenräume und die Möglichkeit geben, in der Halle Veranstaltungen abzuhalten.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat zudem, eine Mittagsbetreuung für mindestens 60 Schüler zu schaffen. Auch hier wurde angeregt, dass die Räume anderweitig nutzbar sein müssten.

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