Hohenbrunn:Eltern fordern Schulöffnung

Hohenbrunner Gemeinderätin und Ärztin wenden sich an Landtag

Eltern aus Hohenbrunn wollen nicht länger hinnehmen, dass die Bildung ihrer Kinder unter den coronabedingten Einschränkungen bei den Schulen leidet. Die Gemeinderätin Pauline Milller (Bürgerforum) und die Ärztin Katharina Steinmann haben daher eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht, für die sie nach eigenen Angaben online mehr als hundert Unterschriften gesammelt haben. Die Unterzeichner fordern, "mit sofortiger Wirkung alle Schulen wieder zu öffnen". Risikogruppen unter Lehrern und Schülern sollten eigenverantwortlich für den größtmöglichen Schutz ihrer Gesundheit sorgen können, etwa indem ein betroffenes Kind mittels einer Onlineplattform am Unterricht teilnimmt. Gleichzeitig fordern die Unterzeichner der Petition, dass die zuständigen Gesundheitsbehörden einen hohen Hygienestandard in den Schulen gewährleisten.

Die Initiatorinnen sorgen sich wegen der anhaltenden Schulschließungen um die Auswirkungen auf die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder. Die Schließungen "unterbrechen nicht nur das Lernern", wie es in dem Schreiben heißt. Oft fielen auch pädagogische und gesundheitsfördernde Aktivitäten in Horten und Mittagsbetreuungen weg. Da auch Schulsport und Sport in den Vereinen nicht stattfinde, litten viele Kinder unter einer unzureichenden körperlichen Betätigung. Miller und Steinmann erwähnen auch die Eltern, die die Situation mit Home-Schooling und Home-Office nur zeitlich begrenzt aushielten. Nach Ansicht der Initiatorinnen steht der eingeschränkte Schulbetrieb in keinem Verhältnis zu den möglichen Gefahren von Covid-19. Miller und Steinmann führen unter anderem die sinkende Lernmotivation der Kinder an und das Verlernen sozialen Verhaltens. Sie halten die Einschränkungen zudem für überflüssig, da Kinder und Jugendliche bei einer Infektion selten Symptome zeigten und in Deutschland selten in einem Haushalt mit Großeltern, also Risikogruppen lebten. Sie betonen zudem, dass sich ihr Anliegen nicht gegen die engagierten Lehrer richte, sondern gegen die widersprüchlich erscheinenden politischen Vorgaben.

Die Petition wird laut einer Sprecherin des Landtags am 2. Juli im Bildungsausschuss behandelt werden. Eine Stellungnahme der Bayerischen Staatsregierung, die in die Beratung mit einbezogen werden wird, liegt laut der Sprecherin noch nicht vor.

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