Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Unterstützung für Kitas

Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Patricia Lang-Kniesner.

Patricia Lang-Kniesner.

(Foto: Privat)

Höhenkirchen-Siegertsbrunn will Springer-Kräfte anstellen

Von Patrik Stäbler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

In der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn stehen 465 Kindergarten- und 149 Krippenplätze zur Verfügung - in der Theorie. Tatsächlich aber sind trotz längerer Wartelisten nur 331 und 142 Plätze besetzt. Der Grund: fehlendes Personal. Um für etwas Abhilfe zu schaffen, will die Gemeinde jetzt einen Springer-Pool einrichten. Gemeint ist damit eine Art Feuerwehrteam aus einer Fach- und einer Ergänzungskraft, die bei Bedarf in den Einrichtungen aushelfen. Ein entsprechendes Konzept hat die zuständige Rathausmitarbeiterin Patricia Lang-Kniesner nun im Hauptausschuss vorgestellt.

Demnach sollen die Springer-Kräfte bei der Gemeinde angestellt sein. Die Träger der örtlichen Einrichtungen könnten bei einem Engpass - etwa einer längeren Krankheit, einer Schwangerschaft oder einer unbesetzten Stelle - im Rathaus um Unterstützung bitten. Die Springer-Kräfte sollten mindestens für einen Monat, höchstens aber drei Monate lang in einer Kita aushelfen, so Lang-Kniesner. Bei mehreren Anfragen würde die Gemeinde anhand eines Kriterienkatalogs entscheiden, wer den Zuschlag erhält. Dabei sollten Aspekte wie der Fachkraft- und der Personalschlüssel sowie die jeweilige Notsituation eine Rolle spielen.

Für die Erstellung ihres Konzeptes habe sie sich bei der Gemeinde Kirchheim informiert, die einen Springer-Pool habe, der "sehr gut funktioniert", so Lang-Kniesner. Dort könnten Einrichtungen kostenfrei Verstärkung bekommen. "Für die ist das ein Service der Gemeinde", sagte sie. Ihr Konzept sehe dagegen vor, den Trägern das Angebot in Rechnung zu stellen. In einem nächsten Schritt werde sie nun den Einrichtungen ihre Pläne vorstellen. Lang-Kniesner ist zuversichtlich, dass die Gemeinde Personal für den Pool finden werde. Schließlich biete sich die Chance auf eine Teilzeitanstellung - etwa nach der Elternzeit oder parallel zum Studium. Sie hoffe, über den Pool auch Personal für die örtlichen Kitas zu akquirieren. "Das ist eine Option, um alle Einrichtungen kennenzulernen. Das kann ein Einstiegstor sein."

Im Hauptausschuss gab es viel Lob für das Konzept. "Wir haben wahnsinnige Personalprobleme", konstatierte Britta Werhahn (SPD). Eine Springer-Stelle könne besonders für Kinderpflegerinnen attraktiv sein, die eine Weiterbildung zur Erzieherin anstrebten. Katharina Prorok (CSU) gab mit Blick auf den Kriterienkatalog zu bedenken, dass einige Träger bereits eigene Springer-Kräfte hätten. "Ich fände es gut, wenn unsere Einrichtungen und diejenigen, die keinen Pool haben, Vorrang haben." Julia Leidl (SPD) sah in den Plänen "eine große Chance für die Einrichtungen, Personal zu generieren". Auf ihre Nachfrage hin versicherte Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD), dass das Rathaus eine wechselwillige Springer-Kraft zu einem örtlichen Kindergarten oder einer Krippe ziehen lasse. "Es ist ja gut, wenn sie in unserer Gemeinde bleibt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: