In den größeren Asylbewerberunterkünften des Landkreises gibt es ihn schon immer, nun ist auch in der von der Regierung von Oberbayern betriebenen Gemeinschaftsunterkunft in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein fester Sicherheitsdienst eingerichtet worden. Dies bestätigte die Behörde bei einem runden Tisch, an dem diese Woche neben Ansprechpartnern der Regierung auch Vertreter der Gemeinde, des Landratsamts, der Polizei sowie der Asylsozialbetreuung teilnahmen.
Bislang gab es - wie in den Unterkünften der Regierung von Oberbayern üblich - nur eine mobile Sicherheitsstreife, die in regelmäßigen Zeitabständen und auf Anforderung in die Unterkunft am S-Bahnhof kam. Der feste Wachdienst dürfte auch eine Reaktion auf einen brutalen Vorfall Mitte September sein, als drei afghanische Flüchtlinge in unmittelbarer Nähe der Unterkunft über eine 16-Jährige herfielen. Zwei der Männer zwangen die junge Frau zum Geschlechtsverkehr, der dritte konnte durch das beherzte Eingreifen eines Passanten daran gehindert werden. Die Täter wurden kurz nach der Tat gefasst. Alle drei Flüchtlinge stammten nicht aus dem Landkreis München, hatten sich aber in der Unterkunft in Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit Landsleuten zum Feiern getroffen.
Neuerdings sind in der Unterkunft in Höhenkirchen-Siegertsbrunn immer dann Sicherheitskräfte zugegen, wenn kein Verwaltungspersonal mehr anwesend ist. Damit sei eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet, lässt das Landratsamt München verlauten. Landrat Christoph Göbel (CSU) sagt dazu: "Der Landkreis setzt seit Anbeginn des außergewöhnlich hohen Flüchtlingszuzugs auf eine möglichst landkreisweit verteilte Unterbringung, eine sehr bewusst und interkulturell durchdachte Belegung der Unterkünfte sowie eine gegenüber dem staatlichen Betreuungsschlüssel deutlich verstärkte Begleitung der Flüchtlinge." Umso wichtiger seie es, dass auch die Regierung von Oberbayern in Höhenkirchen-Siegertsbrunn diesem Beispiel folge und einen festen Sicherheitsdienst installiert habe.