Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Umtoste Friedenseiche

Verkehr an zentraler Kreuzung in Höhenkirchen-Siegertsbrunn soll neu geregelt werden

Von Christina Jackson, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Friedenseiche in Höhenkirchen-Siegertsbrunn passieren zu Spitzenzeiten am frühen Morgen fast 700 Autos, 669 in der Stunde. Der Baum steht an der Kreuzung Münchner, Rosenheimer und Bahnhofstraße, wo sich der hauptsächliche Verkehrsstrom in den vergangenen Jahren deutlich verlagert hat. Verlief die Hauptverkehrsader im Ort früher hauptsächlich von der Münchner in die Rosenheimer Straße, so verschiebt sie sich jetzt immer mehr auf den Verlauf der Münchner in die Bahnhofstraße. Der örtliche Arbeitskreis Mobilität nahm diese Entwicklung zum Anlass, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.

In der jüngsten Bauausschusssitzung präsentierte Ingenieur Frank Schlesier den Gemeinderäten eine mögliche Variante, die den Verkehrsfluss optimieren soll. Derzeit gibt es an der Kreuzung eine Verkehrsinsel, die die Rosenheimer Straße in eine Abbiegespur zur Bahnhofstraße und eine Verlängerung in die Münchner Straße teilt. Die separate Spur zum Rechtsabbiegen soll wegfallen, sodass die Verkehrsteilnehmer nicht mehr rechts von der Eiche in die Bahnhofstraße abbiegen, sondern zunächst dem Verlauf in Richtung Münchner Straße folgen und erst dann abfahren.

Schlesiers Gutachten lagen Daten einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2010 zugrunde. Dabei registrierten die Mitarbeiter an der Kreuzung in den Morgenstunden stündlich 669 Fahrzeuge und am Abend 472. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand der motorisierte Verkehr, der im Zuge geplanter Neubauprojekte in den kommenden Jahren weiter zunehmen werde. Schlesier: "Während der Verlauf von der Münchner in die Bahnhofstraße nach dieser Variante zügiger ist, so stellt er sich von der Rosenheimer in die Münchner Straße etwas schlechter dar." Überlegungen zu einem Kreisel, der an dieser Stelle den Verkehr ordnen könnte, scheitern bislang am Platzmangel. Schlesier: "Dafür müsste das Haus an der Ecke Rosenheimer/Bahnhofstraße weichen". Die Kosten für eine Realisierung des vorliegenden Plans zur Umgestaltung der 2000 Quadratmeter großen Fläche betragen rund 200 000 Euro. Um weitere Varianten entwickeln zu können, ist eine Vermessung der Eiche unabdingbar. Bürgermeisterin Ursula Mayer fand dafür deutliche Wort: "Die Eiche ist der neuralgische Punkt."

Der Baum ist etwa 70 Jahre alt und wurde nach dem Krieg als Symbol für den Frieden gepflanzt. Der Arbeitskreis hofft nun auf Unterstützung durch das Straßenbauamt. Es soll das Areal, dessen Fahrbahnen zu einem Teil dem Kreis und zum anderen der Gemeinde gehören, vermessen. Im Anschluss daran könne man weitere Varianten entwickeln.

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