Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Thema Kiesabbau im Livestream

Bürger können online Gemeinderatssitzung mitverfolgen

Selten ist der Andrang bei einer Sitzung des Gemeinderats in Höhenkirchen-Siegertsbrunn so groß gewesen wie im September. Mehr als 100 Besucher fanden sich ein, um ihren Unmut über die Pläne eines Hohenbrunner Unternehmers für einen Kiesabbau im Ort auszudrücken. Nun steht das Thema am kommenden Donnerstag, 17. Dezember, um 19 Uhr erneut auf der Tagesordnung, und wegen des großen Interesses wird ein Teil der Sitzung per Livestream übertragen. Dies soll es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, sich in Zeiten von Corona auch von daheim aus über den Sachstand und das weitere Vorgehen zu informieren. Der Link zum Livestream findet sich auf der Webseite der Gemeinde.

Die Übertragung sei ein "zusätzliches Angebot", heißt es aus dem Rathaus. Unabhängig davon könne die Öffentlichkeit die Sitzung wie gewohnt besuchen. Zumal aus Datenschutzgründen bloß der Informationsteil zum Kiesabbau im Livestream übertragen wird. Bedeutet: zunächst die Vorträge von Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) sowie der geladenen Experten und danach die Antworten auf zuvor eingereichte Fragen. Mitglieder des Gemeinderats werden in der Übertragung ebenso wenig zu sehen oder hören sein wie anwesende Bürger. Fragen seien "aus rechtlichen Gründen" weder online noch vor Ort möglich, teilt das Rathaus mit. Vielmehr müssten sie im Vorfeld und bis 14. Dezember schriftlich eingereicht werden - per Post ans Rathaus oder per E-Mail an die Adresse gabriele.wehner@hksbr.de.

Wie berichtet hat sich der Gemeinderat zuletzt gegen einen Kiesabbau gegenüber dem Gewerbegebiet am Wächterhof ausgesprochen und dabei auf die unzureichende Erschließung verwiesen. Sollte dieses Manko aber vom Antragsteller behoben werden, wäre der Weg für seine Pläne wohl frei - und das unabhängig vom Willen des Gemeinderats, da Kiesabbau ein privilegiertes Vorhaben ist. Nach Einschätzung einer Anwaltskanzlei kann das Gremium auf dreierlei Weise versuchen, die Pläne zu stoppen oder zu steuern. Erstens durch eine Ausweisung von Konzentrationsflächen für den Kiesabbau. Zweitens mittels eines Bebauungsplans für das Areal. Und drittens durch Verhandlungen mit dem Antragsteller. Über diese Möglichkeiten wird der Gemeinderat am Donnerstag diskutieren - und womöglich eine Entscheidung treffen.

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