Dunkle Ecken:Ein bisschen Licht

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Höhenkirchen-Siegertsbrunn baut die Straßenbeleuchtung an Geh- und Radwegen nur zurückhaltend aus.

Von Patrik Stäbler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

30 Prozent der Straßenbeleuchtung in Dachau sind bereits auf LED umgestellt, wie hier in der Hugo-König-Straße. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Wer nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Kirchenweg, der Wächterhofstraße oder der Hohenbrunner Straße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn radelt, der ist allein auf das Licht an seinem Fahrrad angewiesen. Denn entlang dieser drei Radwege gibt es keine Beleuchtung - was die Gemeindeverwaltung gerne ändern würde. Der Umweltausschuss des Gemeinderats hat auf diesen Vorschlag aus dem Rathaus jedoch zurückhaltend reagiert: Er sprach sich dafür aus, statt der vorgeschlagenen 320 000 lediglich 100 000 Euro für den Ausbau der Beleuchtung im kommenden Haushalt einzuplanen. Und besonders beim Kirchenweg äußerten sich mehrere Ausschussmitglieder kritisch - auch, um diesem "Lustwandelweg", wie ihn Manfred Eberhard (Unabhängige Bürger) nannte, nicht seinen Reiz zu nehmen.

Die Gemeindeverwaltung hatte darauf verwiesen, dass aus der Bürgerschaft mehrfach Beschwerden über unzureichend beleuchtete Radwege eingegangen seien. Aktuell seien diese "mangelhaft, lückenhaft oder gar nicht ausgeleuchtet", sagte Rathausmitarbeiter Andreas Siegel im Umweltausschuss. Um die Lichtverschmutzung und den Energieverbrauch zu minimieren, schlage die Verwaltung den Bau von Solarlaternen mit integriertem Bewegungssensor anstelle von festinstallierten Laternen vor - und zwar für die Wächterhofstraße vom Ortsausgang bis zur Luitpoldstraße, für die Hohenbrunner Straße vom Siegertsbrunner Ortskern bis zum Kreisverkehr und für den Kirchenweg vom Bahnhof bis zum Parkplatz des ETC Siegertsbrunn. Für diese drei Abschnitte bräuchte es Andreas Siegel zufolge circa 15, 30 und 40 Laternen, was je nach Lampenmodell zu Gesamtkosten von 220 000 bis 310 000 Euro führen würde.

Mathias Mooz will keine Laternen am Kirchenweg, die "den schönen Blick zunichte machen". (Foto: Claus Schunk)

"Ich kann dem Ganzen nicht viel abgewinnen", sagte Mathias Mooz (CSU) und verwies auf den Energieverbrauch, die Kosten sowie die Optik - nachgerade im Kirchenweg, wo Laternen "den schönen Blick zunichte machen würden". Derweil sprach Max Lachner (Allgemeine Freie Wählerschaft) von "wichtigen Achsen", an denen eine Beleuchtung sinnvoll sei. Wobei er für ein Pilotprojekt in der Wächterhofstraße plädierte - "dann können wir später irgendwann noch die anderen Straßen erschließen", so Lachner. Diesbezüglich sagte Dorothee Stoewahse (Grüne): "Die Wächterhofstraße wird dann interessant, wenn es um den Schulweg zur Realschule nach Hohenbrunn geht. Aber das wird noch ein paar Jahre dauern." Wohl auch deshalb sprach sich eine Mehrheit im Ausschuss letztlich dafür aus, nur ein Drittel der benötigten Gesamtsumme zur Verfügung zu stellen.

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