Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Realschule findet knappe Mehrheit

Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Bis spätestens 2025 soll für Neubiberg eine Entlastung kommen.

Bis spätestens 2025 soll für Neubiberg eine Entlastung kommen.

(Foto: lks)

Verkehr und hohe Kosten: In Höhenkirchen-Siegertsbrunn gibt es weiterhin viele Bedenken gegen einen Bau in der Gemeinde.

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der Bau einer Realschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn rückt näher: Der Gemeinderat hat sich am Donnerstag mit 13 zu neun Stimmen im Grundsatz dafür ausgesprochen. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) warb dafür und sagte: "Diese Chance werden wir nie wieder bekommen."

Kritikern einer solchen Schulansiedlung hielt sie vor, dem Irrglauben anzuhängen, es werde für die Gemeinde viel günstiger ausgehen, sollte diese in einer Nachbarkommune wie etwa Hohenbrunn, Aying oder Brunnthal entstehen.

In einer Untersuchung des Schulzweckverbands weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises, aus der im Gemeinderat zitiert wurde, werden Hohenbrunn, Höhenkirchen und Aying als geeignete Standorte angesehen. Brunnthal scheidet trotz Bereitschaft, die Schule an den Ort zu holen, mangels S-Bahnanbindung faktisch aus.

Und warum hat Hohenbrunn kein Interesse?

Am weitesten gediehen war bisher schon die Debatte in Höhenkirchen, wobei stets Vorbehalte wegen der Kosten für ein Schulgrundstück und einer möglichen Verkehrszunahme geäußert wurden. Das kam wieder zur Sprache: Mindy Konwitschny (SPD) sagte, das Grundstück werde "einen ganzen Brocken" Geld kosten. Jetzt sei die "Solidargemeinschaft" im Zweckverband gefragt, sagte sie und regte an, dass Hohenbrunn mal darüber nachdenken sollte, bei sich die Realschule anzusiedeln. Herbert Reisnecker (SPD) warnte vor mehr Verkehr, mehr Zuzug in die Gemeinde und höheren Mieten infolge der Realschul-Ansiedlung. Martha Braun (CSU) brachte ins Spiel, dass eine Realschule in Hohenbrunn die bestehende Schule in Neubiberg besonders stark entlasten würde. Höhenkirchen könne nicht mehr Verkehr aufnehmen, warnte auch sie, gerade die Bahnhofstraße sei dicht. Der Schulbau "wird alle betreffen".

Bei Bürgermeisterin Mayer traf die Kritik einen wunden Punkt. Sie wies insbesondere das Argument, andere sollten sich solidarisch zeigen, vehement zurück. Ottobrunn und Neubiberg hätten in der Vergangenheit Schulen für die anderen errichtet. Im Zweckverband seien finanziell sowieso alle nach Zahl ihrer Schüler gefordert. Roland Spingler (CSU) bezeichnete die Realschule als "Investition in die Zukunft". Andrea Hanisch (CSU) sagte, Bildung sollte als "das höchste Gut" der Gemeinde etwas wert sein. Manfred Eberhard (Unabhängige Bürger) bezeichnete den Bau als alternativlos. In Hohenbrunn fehle die Bereitschaft, und die Zeit dränge.

Laut Mayer soll bis zum Jahr 2025 die Realschule stehen. Wahrscheinlich dann in ihrer Gemeinde. Wo genau, das ist offen. Darüber wurde noch nicht gesprochen. Das Thema birgt Zündstoff. Einen Bau neben dem Gymnasium hält mancher für einen "Gau", weil das Zentrum weiter mit Verkehr belastet werden könnte. Nun will das Rathaus weitere Entscheidungen vorbereiten.

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