Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Räuber waren Nachbarn

Höhenkirchen, Raubüberfall auf Bäckerei Fiegert

Polizeieinsatz nach dem Raub in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

(Foto: Angelika Bardehle)

Vier Jugendliche nach Überfall auf Bäckerei festgenommen.

Von Iris Hilberth

Nach dem Überfall am Montagnachmittag auf eine Bäckereifiliale in Höhenkirchen-Siegertsbrunn geht die Polizei davon aus, dass wohl drei junge Männer und eine junge Frau aus der direkten Nachbarschaft des Ladens in der Esterwagnerstraße hinter der Tat stecken. Bei den vier Festgenommenen handelt es sich um den 20-jährigen Mieter einer Wohnung in der Nähe des Bahnhofs sowie dessen 16-jährige Freundin und zwei Jugendliche im Alter von 16 und 19 Jahren. Die Beamten waren ihnen durch einen Hinweis des Fachkommissariats für jugendliche Intensivtäter auf die Spur gekommen. Der Tipp der Kollegen, eine mögliche Beteiligung eines ihnen bekannten Intensivtäters mit Wohnsitz nahe des Tatorts, führte die Beamten vom Raubdezernat nicht nur zu den beiden mutmaßlichen Tätern, die mit Sturmhauben maskiert und einem Butterfly-Messer die Bäckerei ausgeraubt haben. Auch zwei Komplizen konnten festgenommen werden.

Wie die Polizei mitteilt, hatten der 16-jährige Lagerist aus dem Landkreis Erding und der 19-Jährige Frisör aus München gegen 13.30 Uhr die Bäckerei betreten. Während einer der Maskierten am Eingang stehen blieb, ging dessen Begleiter, anders als noch am Montag von der Polizei gemeldet, nicht mit einer Schusswaffe, sondern mit einem Messer in der Hand um den Verkaufstresen herum und bedrohte die 23-jährige Angestellte, um sie zum Öffnen der Kasse zu zwingen. Mit mehreren hundert Euro Beute flüchteten die beiden.

Nach dem Hinweis der Kollegen klingelten die Beamten an der Wohnung des wegen Körperverletzung und Drogendelikten polizeibekannten 20-Jährigen und trafen zunächst nur dessen 16-jährige Freundin an, die vorgab allein zu Hause zu sein. Da die Beamten aber Geräusche aus dem Innern der Wohnung hörten, ließen sie sich nicht abwimmeln und trafen so auf den 16-Jährigen, den 19-Jährigen und entdeckten eine Sturmhaube. Auch die Beute, das Messer sowie Kleidung, die die beiden potenziellen Täter bei ihrem Raub getragen hatten, fand die Polizei. Die Freundin hatte laut Polizei die Tatkleidung in der Waschmaschine versteckt. Sie soll ebenso in den Tatplan involviert gewesen sein wie ihr 20-jähriger Freund, der offenbar Schmiere gestanden hatte. Auch er wurde in der Nähe des Bahnhofs festgenommen. Die drei Männer sitzen in Untersuchungshaft, die Freundin wurde nach der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung wieder entlassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: