Die Badesaison ist für dieses Jahr vorbei, und wieder haben Familien und Jugendliche in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, die sich nach Erfrischung sehnten, weite Wege auf sich nehmen müssen. Das sehnlich erwartete Naturbad ist eine Fata Morgana geblieben. Am kommenden Donnerstag soll es im Gemeinderat wieder einmal um das Projekt gehen, für das sich mehr als 1500 Bürger in einem Verein stark machen. Schon jetzt deutet sich an: Es läuft auf eine Abkehr vom bisherigen Standort am Hirschwinkel für das Bad hinaus.
CSU und SPD haben sich vor der Sitzung mit Anträgen positioniert. Während die SPD das Rathaus vage verpflichten möchte, neue Flächen und Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wird die CSU konkret: Ihr Fraktionssprecher Roland Spingler trug am Donnerstagabend im Bauausschuss den Antrag seiner Partei vor, wonach dem Verein Naturbad eine einst als Erweiterungsfläche für den Waldfriedhof vorgesehene Fläche westlich der Miesbacher Straße und südlich des Neugrundwegs zur Verfügung gestellt werden soll. Weiterhin solle die Gemeinde den Verein wohlwollend, aber ohne finanzielle Beteiligung unterstützen.
Die Abkehr vom Standort Hirschwinkel am Ortsrand nahe der Sportplatzstraße kommt nicht unerwartet. Das Grundstück befindet sich auf einer verfüllten Kiesgrube. Altlasten sind nicht ausgeschlossen, was eine Sanierung der Fläche notwendig machen würde, die aus Sicht der Gemeinde schwer kalkulierbare Kosten mit sich bringen würde. Außerdem würde, so die CSU in ihrem Antrag, dort ein als "wertvoll betrachtetes Biotop zerstört". Das Areal am Friedhof böte Vorteile, so die CSU. Es sei zentral gelegen, mit Radwegen angebunden und abgesehen von einem Feldweg verkehrsfrei.
Neben den Anträgen von CSU und SPD wird es am Donnerstag, 26. September, im Gemeinderat auch um die bisherige Planung für ein Naturbad gehen. Der Vereinsvorsitzende stellt die Planungen und ein Finanzierungskonzept vor. Über die Einrichtung einer Arbeitsgruppe wird abgestimmt.