Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Schule ohne Rassismus

Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Gegen Rassismus: Höhenkirchens Gymnasium setzt ein Zeichen.

Gegen Rassismus: Höhenkirchens Gymnasium setzt ein Zeichen.

(Foto: Claus Schunk)

Viele Schüler und Lehrer unterzeichneten eine Selbstverpflichtung, in der sie erklären, aktiv gegen Diskriminierung und für soziales Engagement einzutreten.

Von Jana Treffler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

50 rote Herzen hingen in der Aula. Auf jedem der Wunsch eines Kindes aus der benachbarten Flüchtlingsunterkunft. So wurden 50 Weihnachtswünsche wahr - erfüllt von Schülern des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Allein dieses Projekt wäre eine Auszeichnung wert, doch es gibt noch weitere Projekte, mit denen sich Schüler und Lehrer erfolgreich um den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" beworben haben. Der Titel ist mehr Aufgabe als Preis. Um ihn zu erhalten, müssen mehr als 70 Prozent der Schüler und Lehrer eine Selbstverpflichtung unterscheiben, in der sie erklären, aktiv gegen Diskriminierung und für soziales Engagement einzutreten. 2014 hatte das Gymnasium die Unterschriften beisammen, jetzt wurde der Titel offiziell verliehen.

Es ist noch eine junge Schule

Das Besondere am Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist, dass es eine sehr junge Schule ist. Die jetzige Elfte ist die höchste Jahrgangsstufe und alles befindet sich noch im Wachsen. Doch von Anfang an sei das Bedürfnis nach sozialem Engagement da gewesen, sagt Schulleiterin Claudia Gantke. Von Eltern, Lehrern und Schülern seien immer neue Anstöße gekommen, die gemeinsam umgesetzt worden seien. Das bestätigt Schülersprecher Rupert Franke.

Der Neunklässler findet, dass an seinem Gymnasium das Gesamtpaket stimme und alle Seiten eng zusammenarbeiteten. So wurden neben der Weihnachtsgeschenkaktion ein Spendenlauf für die Philippinen, Hilfe für verletzte Kinder in Kriegsgebieten, Sammelaktionen für Flüchtlinge und ein Blinden- und Rollstuhltag, um die Schüler für den Alltag körperlich Behinderter zu sensibilisieren organisiert. Die Initiative kam dabei meistens aus der Schülerschaft, wie es auch die drei Schülersprecher Rupert, Franziska und Lucas waren, die sich um die Paten bemühten: die ehemalige Eisschnellläuferin Jenny Wolf und den Bundestagsabgeordneten Florian Hahn (CSU).

Das Schild ´Schule ohne Rassismus´ wird den Eingang zieren

Damit das Schild mit der Aufschrift "Schule ohne Rassismus", das künftig den Eingang des Gymnasiums ziert, nicht zur langsam rostenden Erinnerung an vergangene Aktivitäten verkommt, muss die ganze Schulfamilie hinter der Sache stehen. Auch die jungen Schüler, die nachkommen. Laura und Marta aus der sechsten Klasse sehen absolut keinen Grund, weshalb sie das Projekt nicht unterstützen sollten.

Auch wenn sie bei der Unterschriftensammlung noch nicht an der Schule waren, können sie sich gut vorstellen, sich selbst zu engagieren. "Am liebsten würde ich etwas mit den Flüchtlingen machen", sagt Marta. "Sie sind ja unsere Nachbarn und können überhaupt nichts für das, was sie erlebt haben."

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