Süddeutsche Zeitung

Höhenkirchner Forst:Bauantrag für drei Rotoren eingereicht

Bei der Windkraft wird es ernst: Nach Jahren der Debatte liegen dem Münchner Landratsamt erstmals Unterlagen zur Genehmigung vor.

Von Patrik Stäbler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Nach jahrelanger Planung wird es beim Thema Windkraft im Höhenkirchner Forst jetzt ernst. So haben die Gemeinden Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Egmating und Oberpframmern die Unterlagen für die Genehmigung dreier Anlagen beim Landratsamt München eingereicht. Diesem obliegt als Aufsichtsbehörde nun die Prüfung des Antrags. Wie viel Zeit dies in Anspruch nehmen wird, lässt sich laut einer Mitteilung des Rathauses Höhenkirchen-Siegertsbrunn nicht abschätzen. Im Idealfall könnte ein Baubeginn Mitte 2025 möglich sein. "Vielleicht drehen sich bereits Ende 2025 alle drei Windräder", sagte Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) bei der Unterzeichnung der Antragsunterlagen.

Schon seit 2019 laufen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie den beiden Nachbarorten Egmating und Oberpframmern die Planungen für die Windkraftanlagen im Wald. Hierzu haben sich die Gemeinden sowie die Landkreise München und Ebersberg zu einer Arbeitsgemeinschaft Windenergie Höhenkirchner Forst (Arge) zusammengeschlossen. Diese hat nicht nur mehrere Bürgerinformationsveranstaltungen veranstaltet, sondern auch - unterstützt vom Ingenieurbüro Sing und der Energieagentur Ebersberg-München - diverse Gutachten und Untersuchungen eingeholt.

Unter anderem wurden dabei die möglichen Auswirkungen der drei Windkraftanlagen auf Mensch und Natur geprüft. "Wenn man sieht, wie umfangreich sämtliche Details bereits im Vorfeld untersucht wurden, bin ich zuversichtlich, dass unserem gemeinsamen Projekt eine Genehmigung erteilt wird", sagt Mindy Konwitschny mit Blick auf die Vorarbeit.

Mit der Unterzeichnung des Genehmigungsantrags, so heißt es in der Mitteilung des Rathauses Höhenkirchen-Siegertsbrunn, habe man das benachbarte Windkraftprojekt im Hofoldinger Forst knapp überholt. Dort ist ebenfalls der Bau dreier Windräder geplant, wofür sich die Gemeinden Aying, Brunnthal, Sauerlach und Otterfing bereits 2013 zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengetan haben, der 2016 auch die Landkreise München und Miesbach beitraten. Diese Arge, aus der die Kommune Brunnthal 2021 ausgeschieden ist, plant den Angaben des Rathauses zufolge, ihre Antragsunterlagen noch im April einzureichen.

Derweil ist es beim Windkraftprojekt im Höhenkirchner Forst nun am Landratsamt, eine Entscheidung zu treffen. "Die Behörde prüft die von uns vorgelegten Untersuchungen und Gutachten und bezieht die Träger öffentlicher Belange mit ein", sagt Bürgermeisterin Konwitschny. "Dazu zählen beispielsweise die Untere Naturschutzbehörde oder die für Denkmalschutz zuständigen Ämter, aber zum Beispiel auch Naturschutzverbände." Für die Arge werde es jetzt darum gehen, die geplante Bürgerbeteiligung an den Windkraftanlagen vorzubereiten, sagt Konwitschny. "Die Details hierfür auszuarbeiten, ist nun unsere Aufgabe für die kommenden Monate."

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SZ/belo/sab
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