Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Besuch aus Brasilien

Höhenkirchen, Leonhardikirche, Besuch von Bischof Sebastiao aus Brasilien im Pfarrverband Höhenkirchen

Weit gereist: Bischof Sebastião aus Brasilien (links) besucht Pfarrer Toni Wolf in Höhenkirchen.

(Foto: Claus Schunk)

Bischof Dom Sebastião wirbt um Spenden für seinen Heimatort

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Normalerweise schreibt Sebastião Bandeira Coêlho Briefe. Immer zum Advent erzählt der Bischof von seiner Heimat, der kleinen brasilianischen Stadt Coroatá im Bundesstaat Maranhão und deren Bewohnern. Am Donnerstag hat der Bischof Dom Sebastião Höhenkirchen-Siegertsbrunn wieder einmal persönlich besucht.

Die Gemeinde und die Diözese Coroatá verbindet eine jahrelange Freundschaft: Pfarrer Toni Wolf hatte die Partnerschaft Ende der 1990er Jahre in den katholischen Pfarrverband nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn gebracht. Seitdem unterstützen die Höhenkirchner die brasilianische Diözese, sie sammeln Geld, schicken jedes Jahr eine Osterkerze, lesen die Briefe des Bischofs und besuchen dessen Heimatstadt bisweilen selbst einmal. Diesmal überreichen sie Dom Sebastião einen Scheck im Wert von über 7000 Euro. Das Geld soll in die Schule der Diözese fließen, ärmeren Kindern ein Stipendium dort ermöglichen.

Nach dem Gebet in St. Leonhard sitzt die Gruppe mit Dom Sebastião gemeinsam im Gasthaus Inselkammer zum Mittagessen und hört zu, was der 57 Jahre alte Bischof diesmal zu berichten hat. Sie fragen nach der Schule, nach den Mitarbeitern und nach der Situation im ärmsten brasilianischen Bundesstaat Maranhão. Die finanzielle Not nehme zu, ebenso wüchsen die Drogenprobleme, sagt Dom Sebastião. Der Großteil der Bevölkerung sei dort gegen die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff im August gewesen. Ihr seien Dinge vorgeworfen worden, "die ihre Amtsvorgänger auch getan haben", so der Bischof. Er fürchtet, dass die sozialen Errungenschaften der linken Politikerin - Mindestlohn, Krankenversicherung oder die Unterstützung für Familien - rückgängig gemacht würden. Der Pfarrverband kennt die Probleme der Menschen in Coroatá.

1997 gründeten Rudi und Frieda Ebersdobler den Eine Welt Kreis, der das Bistum mit seinen Einnahmen aus dem Laden unterstützt. Die beiden waren selbst in Brasilien, Coroatá sei eine kleine Stadt, die Menschen hätten nichts. Umso wichtiger sei die Hilfe der deutschen Pfarreien für die Menschen dort. Die Diözese feiert im August 2017 40-jähriges Bestehen, dazu hat der Bischof die deutschen Freunde bereits eingeladen.

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