Hochwasserschutz am Hachinger Bach:Jeder kann den Stöpsel ziehen

Lesezeit: 1 Min.

Anfang Juni ist der Hachinger Bach wieder einmal vollgelaufen. (Foto: Claus Schunk)

Die Stadt München und die Anrainergemeinden am Hachinger Bach haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen zum Hochwasserschutz geeinigt – wenn es ernst wird, gilt allerdings eine Ausstiegsklausel.

Von Daniela Bode, Neubiberg/München

Bis tatsächlich Hochwasserschutzmaßnahmen am Hachinger Bach ergriffen werden, kann es noch dauern. Dennoch sind die Anrainergemeinden Neubiberg, Taufkirchen, Unterhaching und Oberhaching gemeinsam mit der Landeshauptstadt München einen Schritt weiter gekommen: Sie sitzen nun zumindest vorerst wieder alle in einem Boot und haben zwei Zweckvereinbarungen unterschrieben. Zum einen soll das Überschwemmungsgebiet neu berechnet werden, weil die Zahlen veraltet sind. Außerdem soll ein gemeinsames integrales Hochwasserschutzkonzept erstellt werden. Darüber informierte Neubibergs Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) am Dienstag im Planungsausschuss der Gemeinde. Neubiberg hatte vergangenes Jahr die Federführung bei den gemeinsamen Bemühungen von der Stadt München übernommen.

Die ursprüngliche Zweckvereinbarung zum gemeinsamen Hochwasserschutzkonzept sah auch vor, dass sich die Gemeinden verbindlich verpflichten, die aus dem Konzept resultierenden Maßnahmen gemeinsam umzusetzen. Diese verbindliche Verpflichtung wollten aber die Gemeinden Oberhaching, Unterhaching und Taufkirchen nicht eingehen.

Daher wurde die Vereinbarung aktualisiert und beinhaltet nur noch die Absichtserklärung, die Maßnahmen gemeinsam umzusetzen. Wenn das Konzept vorliegt, müssen die Gemeinderäte darüber beraten und können noch einmal überlegen, ob sie die Empfehlungen auch gemeinsam umsetzen wollen. Auf Nachfrage von Grünen-Gemeinderat Kilian Körner zeigte sich Pardeller zuversichtlich, dass alle mitmachen. „Sonst unterschreibt man ja so eine Zweckvereinbarung nicht“, sagte er.

Als nächstes soll die Berechnung des Überschwemmungsgebiets und das Hochwasserschutzkonzept ausgeschrieben und anschließend ein Ingenieurbüro beauftragt werden. Pardeller geht davon aus, dass das Konzept in ein bis zwei Jahren vorliegt.

Der Hochwasserschutz am Hachinger Bach beschäftigt die Kommunen schon seit Jahren. Das Gewässer plätschert zwar normalerweise friedlich vor sich hin. Bei starken Regenfällen kann es aber schnell über die Ufer treten und auch einmal Keller volllaufen lassen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKlimawandel
:Wenn der Pegel steigt

Durch die vielen Niederschläge hat sich die Natur erholt. Auch die Trinkwasserbrunnen haben sich wieder gefüllt. Aber wie lange hält der Nachschub vor? Ein Besuch bei Förstern, Landwirten und Wasserversorgern.

Von Bernhard Lohr

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: