Grünwalder Konferenz von 1522:Geschichte geschrieben

Grünwalder Konferenz von 1522: Zur Zeit der Grünwalder Konferenz dürfte die Burg in etwa wie auf dieser nicht datierten Zeichnung ausgesehen haben.

Zur Zeit der Grünwalder Konferenz dürfte die Burg in etwa wie auf dieser nicht datierten Zeichnung ausgesehen haben.

(Foto: privat)

Eine Vortragsreihe erinnert an das "Erste bayerische Religionsmandat" auf der Burg.

Von Claudia Wessel, Grünwald

"Grünwald 1522: Schicksalsstunde für die religiöse Entwicklung im deutschsprachigen Raum". So lautet der Titel eines Vortrags von Proessor Klaus Unterburger von der Universität Regensburg, mit dem am 10. Februar um 19 Uhr im Bürgerhaus Römerschanz in Grünwald an die "Grünwalder Konferenz" erinnert werden soll. Diese fand im Jahr 1522 auf dem Grünwalder Schloss statt und es soll "der wohl einzige kurze Augenblick in der rund tausendjährigen Geschichte der Grünwalder Burg" gewesen sein, in dem dort "mitteleuropäische Geschichte geschrieben" wurde, wie der Grünwalder Wolfgang Kuny in der Ankündigung der Veranstaltungsreihe schreibt. Diese kann natürlich nur dann in Präsenz stattfinden, wenn es die Corona-Lage erlaubt.

Über die "Konferenz" selbst sei wenig überliefert. Sie fand "um den 10ten Februar" 1522 im Grünwalder Schloss statt. Selbst bei den Konferenz-Teilnehmern sind nur das gemeinsam regierende Brüderpaar Wilhelm IV. (1493 - 1550) und Ludwig X. (1495, geboren auf dem Grünwalder Schloss - 1545) verbürgt.

Dennoch soll das Konferenzergebnis, das "Erste bayerische Religionsmandat", das am 5. März 1522 erlassen wurde, weitreichende politische, konfessionelle und gesellschaftliche Auswirkungen gehabt haben. Die Gemeinde Grünwald möchte aus diesem Anlass in drei Vortragsveranstaltungen an den "einzigen kurzen Augenblick in der rund tausendjährigen Geschichte der Grünwalder Burg, in dem dort mitteleuropäische Geschichte geschrieben wurde", erinnern, wie Kuny formuliert.

Der zweite Vortrag ist für Donnerstag, 17. März, 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum, Wörnbrunner Straße 1, geplant. Professor Andreas Gößner von der Universität Göttingen spricht zu dem Thema: "Verflucht - verfemt- verfolgt: Bayerns evangelische Christen zwischen Grünwald und Nymphenburg 1799". Der dritte und letzte Termin ist auf Donnerstag, 5. Mai, festgelegt. Stephan Mokry von der Domberg-Akademie referiert über "Die konfessionelle Lage in Bayern 1800 bis 1965: auf dem Weg zum ökumenischen Miteinander". Beginn ist um 19 Uhr, Ort das Pfarrheim St. Peter und Paul, Schlossstraße 2. Ergänzt wird diese Vortragsreihe durch eine Ausstellung in der Burg Grünwald durch die Archäologische Staatssammlung und weitere Veranstaltungen der Kirchengemeinden, die rechtzeitig bekannt gemacht werden.

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