Süddeutsche Zeitung

Hilfsaktion:Unterföhring bittet zum Blutspenden

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Weil die Aktionen in Ismaning so gut angenommen werden, soll es in der Nachbargemeinde eigene Termine geben

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Die vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) in Ismaning veranstalteten Blutspendetage sind seit Jahren ein großer Erfolg: Selbst in der Corona-Krise ist der Andrang immens. Nun soll es auch im Nachbarort Unterföhring ein solches Angebot geben. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einem Antrag der CSU-Fraktion stattgegeben, wonach sich das Rathaus mit Vertretern des Bayerischen Roten Kreuzes in Verbindung setzen soll, um Blutspendeaktionen zu organisieren.

Nach Angaben des Rathauses sollen die Unterföhringer vier Mal im Jahr die Gelegenheit haben, Blut zu spenden. Als Örtlichkeit eignet sich laut Verwaltung das Bürgerhaus, welches die Gemeinde kostenlos zur Verfügung stellen wird. Die Idee der CSU, dass das BRK seinen mobilen Blutspendebus nach Unterföhring schicken soll, lässt sich nicht realisieren. Eine Rücksprache mit dem zuständigen Gebietsreferenten habe ergeben, dass das Blutspendemobil wegen der coronabedingten Hygieneauflagen derzeit nicht unterwegs sein darf.

Alternativ kann die Hilfsorganisation aber ein Team nach Unterföhring entsenden, das ähnlich wie in Ismaning mit den nötigen Gerätschaften und Fachpersonal anreist und den Spendern das Blut abnimmt. Das Rote Kreuz jedenfalls sei sehr erfreut, dass sich die Unterföhringer um regelmäßig stattfindende Aktionen bemühe, so die Verwaltung.

Die CSU-Fraktion zeigte sich in der Sitzung mit dem geplanten Prozedere sehr zufrieden und verwies noch einmal auf die Dringlichkeit, Menschen zum Blutspenden zu animieren. Allein in Bayern würden jeden Tag an die 2000 Blutkonserven benötigt, begründeten die Christsozialen ihren Vorstoß. Wer Blut spende, könne damit bis zu drei kranken beziehungsweise verletzten Patienten helfen.

Unterföhring wolle den Ismaninger Nachbarn mit eigenen Terminen keine Konkurrenz machen, hieß es. Die CSU glaubt vielmehr, dass ein örtliches Angebot die Zahl jener erhöhen könnte, die zur Blutspende gehen wollten, jedoch die langen Wartezeiten scheuten, wie es zum Beispiel so manches Mal in Ismaning der Fall sei, so die CSU.

Der Andrang bei den dortigen Blutspendeaktionen ist seit jeher groß, die Helfer des Roten Kreuzes zählen jedes Mal zahlreiche Stammspender und auch Neulinge. Und auch in Corona-Zeiten ist die Bereitschaft enorm. So kamen etwa mitten in der Pandemie Ende April so viele Menschen wie nie zuvor. Diese stellten sich mit gebotenem Abstand in einer fast einen Kilometer langen Schlange für mehr als zweieinhalb Stunden an, um in die Osterfeldhalle zu gelangen. Insgesamt 307 Frauen und Männer im Alter von mindestens 18 Jahren wurden an diesem Tag gezählt. Bereits dreieinhalb Stunden vor Torschluss mussten die Einsatzkräfte des BRK ganz analog vor der Halle und digital via Facebook und andere Kanäle verkünden, dass sich keine neuen Spender mehr auf den Weg nach Ismaning machen sollten. Der nächste Termin zum Blutspenden in Ismaning ist Freitag, 30. Oktober, von 15 bis 20 Uhr im Bürgersaal an der Erich-Zeitler-Straße.

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Quelle:
SZ vom 13.10.2020
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