Adventsserie "Meine Zahl":Jedes Jahr ein Christkind

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Pfarrerin Irene Geiger-Schaller aus Oberhaching hat jedes Jahr an Heiligabend viel um die Ohren: Neben den Weihnachtsgottesdiensten feiert sie auch noch ihren Geburtstag. (Foto: Sebastian Gabriel)

Pfarrerin Irene Geiger-Schaller aus Oberhaching feiert an Heiligabend erst Gottesdienst und danach ihren Geburtstag.

Von Angela Boschert, Oberhaching

Der 24. Dezember ist ein besonderer Tag. Für Irene Geiger-Schaller aus Oberhaching ist er es sogar aus zwei Gründen: Die Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Oberhaching hat an Heiligabend Geburtstag. Schon in ihrer Kindheit gehörte der Vormittag ihr. Die ganze Familie versammelte sich zum Geburtstagsfrühstück, alle waren für sie da. Den Kindergeburtstag hat sie dann im Sommer gemeinsam mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder gefeiert, das sei immer eine "große Kinderfete" gewesen. Als Jugendliche habe sie dann mit vielen Freundinnen am 23. Dezember abends gemeinsam in ihren Geburtstag hineingefeiert. "Aber wir haben es nicht so ganz krachen lassen, wir wollten den 24. noch erleben", erzählt die heute 54-Jährige lebhaft. Es hätten sie auch Freundinnen an ihrem Geburtstag besucht. Dass sie nur einmal im Jahr feiert, war noch nie der Fall gewesen.

"Ich war schon immer ein Weihnachtskind und habe diesen Tag wahnsinnig geliebt." Man müsse zwar immer ein ganzes Jahr auf das nächste große Fest warten, aber dafür sei es dann besonders schön gewesen und "weil alle gedacht haben, ich komme zu kurz, habe ich immer besonders viele Geschenke bekommen", sagt sie. Heute ist ihr wichtig, die zwei Stunden am Vormittag richtig zu genießen. Damit es gelingt, müssen alle Weihnachtsvorbereitungen am Vorabend fertig, das Essen vorbereitet, die Geschenke verpackt und die Predigten geschrieben sein. Das bedeute einen großen Druck für sie und ihren Mann, aber am Vierundzwanzigsten morgens seien sie alle ganz entspannt.

So kann sie die Gottesdienste um 15 und um 17 Uhr in wahrer Freude über Jesu Geburt feiern, danach hat sie frei. Denn ihr Mann Karsten, der neun Jahre lang Gemeindepfarrer in Oberhaching war und jetzt bei der Landeskirche in der Fachstelle für Lebensbegleitung arbeitet, hält den Gottesdienst um 22 Uhr. "Das macht er mir als Geschenk", lächelt die am Ort beliebte Pfarrerin.

An einen Geburtstag erinnert sich Geiger-Schaller besonders: Nach dem Abitur war sie ein Jahr lang in Palästina. Den 24. Dezember 1987 haben die Freiwilligen, die in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet haben, in der Erlöserkirche Jerusalem gefeiert und sind dann nachts nach Bethlehem gelaufen. "Das war damals noch möglich, da gab es noch keine Mauer um die Geburtsstadt Jesu herum", klingt das Erlebnis noch nach. So wünscht sie sich zum Geburtstag "Friede auf Erden, dass diese Welt ins Gleichgewicht kommt, selbst wenn es platt klingt". Sie sagt es und lächelt, heißt sie doch Irene, was aus dem Altgriechischen Wort für "Frieden" abgeleitet ist.

In der Serie "Meine Zahl" hat die SZ vom 1. Dezember bis Heiligabend jeden Tag Menschen vorgestellt, in deren Leben eine Zahl eine besondere Bedeutung hat - von 1 bis 24 wie bei einem Adventskalender.

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