Haar:Zurück auf Anfang

Bebauungsplanverfahren für Wohnturm vorerst auf Eis gelegt

Von Bernhard Lohr, Haar

Es war eigentlich nur eine Formalie. Aber eine, die es in sich hat. Denn immerhin hat der Wohnturm an der Münchner Straße in Haar die Gemeinde so gespalten wie noch kein Bauwerk zuvor. Jetzt hat der Gemeinderat auf Antrag von Grundstückseigentümer Rolf Rossius das nach den gescheiterten Bürgerentscheiden formal wieder laufende Bebauungsplanverfahren für das Projekt auf Eis gelegt. Bis zum Abschluss des Ideenwettbewerbs für das betroffene Grundstück Münchner Straße 24 ruht nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats das Verfahren, das bis zum Ausbrechen des Hochhausstreits bereits weit fortgeschritten war und jetzt eigentlich auch zu Ende hätte geführt werden können.

Stattdessen soll nun die Planung ganz neu aufgerollt werden. Architekten der TU München werden in einem Ideenwettbewerb Entwürfe zeichnen, die dann am Dienstag, 21. Juli, im Haarer Bürgerhaus der Bevölkerung vorgestellt und von dieser auch prämiert werden. Rossius hat drei Preise im Wert von insgesamt 10 000 Euro ausgelobt. 5000 Euro erhält der Siegerentwurf, 3000 Euro der Zweit- und 1500 Euro der Drittplatzierte. 500 Euro gehen in die Kaffeekasse der Fakultät. Auf Grundlage der prämierten Entwürfe und der von Bürgern eingebrachten Ideen soll ein Fachbeirat eine Planungsvariante vorkonzipieren, bis dann ein Architekt mit einem Entwurf beauftragt wird. In dem Fachbeirat werden außer einem Vertreter des Investors voraussichtlich Peter Schuck vom Lehrstuhl für Architektur und Design, Bürgermeisterin Gabriele Müller, Bauamtsleiter Rainer Wöhrl und drei Architekten sitzen.

Geplant wird nur noch auf dem "Quintz-Grundstück", auf dem sich ein vorübergehend als Arbeiterunterkunft genutztes, marodes Gebäude eines ehemaligen privaten "Finanzzentrums" befindet. Ein westlich angrenzendes Grundstück war bei früheren Planungen einbezogen worden. Nach den Querelen um den Wohnturm zog der Grundstückseigentümer seine Einwilligung zurück.

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