Haar:Volkshochschule der Vielfalt

Haar: Die Haarer VHS-Leiterin Lourdes María Ros de Andrés setzt sich für Vielfalt ein.

Die Haarer VHS-Leiterin Lourdes María Ros de Andrés setzt sich für Vielfalt ein.

(Foto: Claus Schunk)

Die Haarer VHS unterschreibt am Diversity-Tag die Charta einer Arbeitgeberinitiative und will ihre Bemühungen um Integration und Inklusion noch verstärken.

Von Hannah Wilholt, Haar

Der 23. Mai ist für die meisten einfach nur ein Tag, an dem man auf Frühlingswetter hofft und allzu oft enttäuscht wird. Doch für die Unterzeichner der Charta der Vielfalt ist der 23. Mai nun schon zum elften Mal der Deutsche Diversity-Tag. Zu diesen gehört seit Dienstag auch die Volkshochschule Haar - am diesjährigen Diversity-Tag unterschrieben die Vorsitzende Gabriele Müller, Leiterin Lourdes María Ros de Andrés und Diversity-Beauftragte Anna Conte im Namen der VHS die Charta.

Die Haarer Volkshochschule ist die zwölfte in Bayern, die sich auf diese Weise der Vielfalt verschrieben hat. Insgesamt haben mehr als 4900 Organisationen mit insgesamt 14,9 Millionen Beschäftigten die Charta bereits unterschrieben, die für mehr Diversität am Arbeitsplatz und deren Anerkennung steht. Der dahinter stehende Verein ist somit die größte Arbeitgeberinitiative zur Förderung von Diversity in Unternehmen und Institutionen Deutschlands.

Neben geschlechtlicher Identität und ethnischer Herkunft geht es auch um Alter und soziale Herkunft

Neben den im häufig im Fokus stehenden Aspekten von Diversität - geschlechtliche Identität und ethnische Herkunft - geht es dem Verein auch um die oft übersehenen und vergessenen wie Alter oder soziale Herkunft. Dadurch sollen zusätzlich zur Gestaltung eines vorurteilsfreien Arbeitsumfelds auch der Fachkräftemangel ausgeglichen und neue Zielgruppen und Märkte erschlossen werden.

Ros de Andrés betont: "Wir beschäftigen uns mit Diversity schon lange, weil wir finden, dass die VHS ein Platz sein soll für alle." Die Leiterin erklärt, dass ihnen dabei besonders die ethnische und nationale Herkunft am Herzen liegt, "weil bei uns selber des Team sehr divers ist, mit über 50 Prozent Migrationshintergrund". Darauf will sich die Bildungseinrichtung für Erwachsene aber nicht ausruhen: Die Veranstaltungen zum Thema Integration sollen noch vertieft werden, sagt Ros de Andrés, vor allem um Begegnungsräume für interkulturellen Austausch und Diskussionen zu schaffen. Beim jüngsten interkulturellen Stammtisch wurden vor allem Deutschunterricht für Vorschulkinder thematisiert, deren Muttersprache eine andere als Deutsch ist, sowie weitere Veranstaltungen zu Bildungsgerechtigkeit.

Für Chancengleichheit möchte sich die VHS ebenfalls verstärkt einsetzen, wie Vorsitzende Gabriele Müller unterstreicht. Soziale Herkunft stelle oft "den entscheidenden Faktor für den Bildungserfolg" dar. Wer in der Kindheit und Jugend schlechte Bildungserfahrungen gemacht hat, wird als Erwachsener Probleme haben, erneut in die Schule und das damit verbundene Pauken einzusteigen. "Das lebenslange Lernen ist jedoch für berufliche Erfolge unerlässlich", sagt Müller. Aktuell bietet die VHS deswegen berufs- und fachspezifische Deutschkurse für Mitarbeitende in der Altenpflege an, die mittlerweile "von überall auf der Welt gesucht werden".

Doch auch die weiteren Dimensionen der Diversität bleiben nicht auf der Strecke. Das Gebäude der Volkshochschule ist bereits komplett barrierefrei, zurzeit wird daran gearbeitet, die Homepage und das Programm in leichte Sprache zu übertragen und das Angebot soll so gestaltet werden, dass "sich möglichst alle Menschen davon erreicht und angesprochen fühlen".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusFlex-Bus
:"Früher mussten mich Kollegen extra abholen"

Vor allem Schichtdienstleistende, Nachtschwärmer und Schüler nutzen den On-Demand-Service gerne, den der MVV im Südosten von München testet. Nur mit der Flexibilität, die dem Angebot seinen Namen gibt, hapert es noch.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: