Süddeutsche Zeitung

Haar:Update für den Umweltschutz

Die Gemeinde will kommunale Leitlinien nachhaltiger fortschreiben

Die Gemeinde Haar schützt die regionalen Grünzüge zwischen den Ortsteilen. Sie setzt sich ein für Jugendkultur und den Erhalt der örtlichen Bäder: So steht es in den erstmals im Jahr 2002 verabschiedeten kommunalen Leitlinien. Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) möchte diese nun fortschreiben und hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung, bei der er aus seiner Corona-Quarantäne zugeschaltet war, für das Frühjahr 2021 eine Klausur mit dem Gemeinderat angeregt. Bei diesem Treffen soll dann speziell über einen Ausbau der "Kreislaufwirtschaft" diskutiert werden. "Dieser Ansatz passt gut zu uns", sagte er.

Das Thema kam letztens auf den Tisch, als Ingenieur Deniz Ispaylar von der Münchner Regionalgruppe der Cradle-to-Cradle-Bewegung vorstellte, wie das Bauen der Zukunft aussehen könnte. Die Organisation strebt ein konsequentes Umdenken in der Bauwirtschaft an und will Gebäude schaffen, die in ihrer Ökobilanz auf lange Sicht eine positive Klimabilanz aufweisen. Bukowski möchte ein entsprechendes Pilotprojekt in der Gemeinde aufziehen. Deshalb soll Ispaylar bei der Klausur mit dabei sein.

Abgesehen davon verkündete Bukowski eine kurzfristig zustande gekommene Zusammenarbeit mit der Hochschule München, bei der es auch um Kreislaufwirtschaft gehen soll. Die Gemeinde Haar werde in einem Seminar als Praxisbeispiel einbezogen, in dem es um die Entwicklung so genannter "Circular Citys" und "Circular Entrepreneurship" gehe.

Man könne sich in diese Richtung eines nachhaltigen Wirtschaftens weiterentwickeln und auch Firmen in die Gemeinde holen, die dazu passten. Man könne so Synergien mit Unternehmen schaffen und einen gegenseitigen Mehrwert erzeugen. Die Stadt München hat sich bereits auf den Weg gemacht, sich zu "Circular Munich" weiterzuentwickeln. Erst im Juli beschloss dort der Stadtrat, keinen nicht verwertbaren Müll mehr zu produzieren.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2020 / belo
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