Haar:Toben ohne Treppe

Haar: Der Streit um den Ausbau der Kita an der Gronsdorfer Straße ist dank einer kreativen Lösung beigelegt.

Der Streit um den Ausbau der Kita an der Gronsdorfer Straße ist dank einer kreativen Lösung beigelegt.

(Foto: Claus Schunk)

Haus in Haars Ortsmitte kann für Kinderpark ausgebaut werden

So sehr sie sich im Februar über die neue Kindertagesstätte in der Ortsmitte noch gestritten hatten - so friedlich vereint nahmen die Gemeinderäte am Dienstag die jetzt vorgelegte Lösung zur Kenntnis. In Verhandlungen zwischen dem Rathaus und der Nachbarschaftshilfe ist ein Weg gefunden worden, das zuletzt privat genutzte Gebäude in der Gronsdorfer Straße 1 für den Kinderpark so umzubauen, dass die Kinder genug Bewegungsmöglichkeiten im Haus finden und die Umgebung nicht verschandelt wird. Aus Sorge um das Ortsbild gerade im sanierten Zentrum von Haar um den Kirchenplatz hatte die SPD es abgelehnt, einen Bewegungs- oder Toberaum im Dachgeschoss des Hauses zu schaffen. Dazu hätte eine, wie viele fanden, unansehnliche Fluchttreppe errichtet werden müssen.

Nun werden sogar im Erdgeschoss und im ersten Stock gleich neben den Gruppenräumen insgesamt zwei Toberäume für die Kinder geschaffen. Zusätzlich wird es im Keller einen weiteren solchen Raum geben. Möglich wurde dies durch den Kniff, die Küche aus dem Erdgeschoss und das Büro aus dem ersten Stock gemeinsam hoch unter das Dach zu verlegen. Auch eine Toilette soll es zusätzlich zu der im Keller dort geben. Weil dann nur das Personal diese Räume unter dem Dach nutzt, kann aus Sicht der Brandschützer auf eine Fluchttreppe verzichtet werden. "Es hat sich gelohnt, der Diskussion nicht aus dem Weg zu gehen", sagte Antonius van Lier (Freie Wählergemeinschaft), der auch im Vorstand der Nachbarschaftshilfe sitzt. Es handle sich jetzt um einen wesentlich "besseren Vorschlag". Werner Kozlik (Grüne) dankte van Lier ausdrücklich für seine "Beharrlichkeit". Und auch Alexander Zill (SPD) bekannte, "damit haben wir geschafft, was wir haben wollten". Die CSU kommentierte den neuen Vorschlag nicht, stimmte aber zu. Sie hatte im Februar darauf gepocht, unter dem Dach den Toberaum zu schaffen und im Zweifel Kinderwohl vor Ästhetik zu stellen. Die SPD lehnte das damals ab und bezeichnete einen Toberaum im Untergeschoss als ausreichend. Weil auch die Nachbarschaftshilfe diesen ablehnte, suchte Bürgermeisterin Müller mit dieser noch einmal das Gespräch. Das Ergebnis sei mit allen abgestimmt, sagte Müller. 155 000 Euro soll der Umbau des Hauses jetzt kosten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: