Haar:Sauber bis zur Haustür

Legionellen-Belastung hat nichts mit der Wasserqualität zu tun

Der jüngste Fall einer Legionellen-Belastung in Haar hat aufgeschreckt. Immerhin sind drei Wohnblocks betroffen. Über Monate hinweg galt in der Anlage am Wieselweg ein von Behördenseite verhängtes Duschverbot. Und zuletzt wurde nicht nur diese Legionellengefahr bestätigt. Die Hausverwaltung musste nach einer weiteren Probenentnahme bekannt geben, dass das Wasser zusätzlich mit Schwermetallen belastet ist. Mittlerweile gibt es in dem konkreten Fall eine erste Entwarnung: Die Wasserqualität habe sich dank einiger Maßnahmen verbessert. So wurden die Leitungen gespült und chemisch gereinigt. Die Gemeindewerke Haar nehmen das Ereignis jedenfalls zum Anlass, um ihrerseits auf die gute Qualität des Haarer Trinkwassers hinzuweisen. Bis zur Hausleitung jedenfalls garantiere man dafür.

Der Grund für die tatsächlich sogar außergewöhnlich hohe Trinkwasserqualität ist in der Entscheidung zu suchen, die Trinkwasserbrunnen in ein neues Fördergebiet im Höhenkirchner Forst zu verlegen. Zusammen mit den Gemeindewerken Putzbrunn nahmen die Haarer dort im Jahr 2010 ein neues Wasserwerk in Betrieb. Seitdem kommt in Haar und Putzbrunn naturbelassenes Trinkwasser bei den Verbrauchern an. Wassermeister Johann Fischl aus Haar sagt: "Schon die Voruntersuchungen haben seinerzeit ergeben, dass die neue Wasserqualität erstklassig ist." Das geförderte Wasser könne sogar ohne Aufbereitung an die Kunden weitergeleitet werden. Das sei alles andere als selbstverständlich, sagt Fischl. "Das Wasser aus dem Forst ist von Natur aus so rein, dass es auch zur Zubereitung von Babynahrung geeignet ist. Es wird weder von der Landwirtschaft noch von anderen möglichen Quellen belastet." Zur Überwachung der Qualität werden in einem Münchner Labor jährlich 16 Analysen erstellt.

Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass ab der Übergabestelle im Haus der Hausbesitzer oder der Betreiber der Hausinstallation für die Erhaltung der Trinkwasserqualität verantwortlich ist. Dazu gehören die Auswahl der richtigen Materialien für die Hausinstallation, eine fachgerechte Planung und eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung während der gesamten Lebensdauer der Trinkwasseranlage. Bei einer zu hohen Legionellenkonzentration besteht die Gefahr, die Keime beim Duschen einzuatmen. Schlimmstenfalls kann das eine Lungenentzündung, die so genannte Legionellose, zur Folge haben. Probleme mit Legionellen und auch Schwermetallen in den Leitungen treten gehäuft in älteren Gebäuden auf, bei deren Bau an solche Hygieneprobleme nicht gedacht wurde.

"Glücklicherweise hat man von den Bausünden der Vergangenheit gelernt", sagt Wassermeister Fischl. Seit Ende der Achtzigerjahre hätten sich bei Hausinstallationen hochwertige Leitungen aus Edelstahl und Kunststoff durchgesetzt. Die garantierten, dass der Wasserhahn des Kunden die Wasserqualität hergebe, die das Wasserwerk liefere. Werte des Haarer Trinkwassers sind auf www.haar24.com/wasser einzusehen.

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