Haar:Ohne Durchgang

Haar, Bahnhof während Umbauarbeiten

Da staunt der Haarer auf Gleis 5: Am Bahnhof der Gemeinde haben auf der Nordseite die Abrissarbeiten für die Umgestaltung der Station begonnen.

(Foto: Angelika Bardehle)

Am Bahnhof Haar wird gebaut, doch die Pendler nehmen es gelassen.

Von Martin Mühlfenzl und Felix Gömöry, Haar

Licht am Ende des Tunnels ist in der Unterführung am Haarer Bahnhof derzeit nicht zu erkennen. Den nördlichen Ausgang, der momentan schlichtweg keiner mehr ist, haben die Bauarbeiter mit Brettern zugenagelt. Und die Deutsche Bahn hat ein paar Flugblätter draufgepappt, die erklären, was ohnehin jeder mit eigenen Augen erkennt: Hier wird gebaut.

Das war es dann aber schon mit der Unterstützung durch das börsennotierte, bundeseigene Unternehmen, das über die Sanierung und den Umbau seines Bahnhofs sicher begeistert sein wird - sich daran aber nicht mit einem Euro beteiligt. Die Gesamtkosten in Höhe von sieben Millionen Euro trägt die Gemeinde selbst.

Der Aufzug ist außer Betrieb

So viel wird in den Osterferien freilich noch nicht verbuddelt, ausgehoben, abgerissen und weggeschafft. Aber die Erdbewegungen haben in den vergangenen Tagen schon enorme Ausmaße angenommen. Vom Parkplatz an der Nordseite ist nichts mehr übrig geblieben, auch die Fahrradständer an der Unterführung sind verschwunden. An der ehemaligen Unterführung besser gesagt, denn der Schacht in die Tiefe ist mit Bauschutt zugeschüttet. Bis voraussichtlich 19. April, dann wird in Richtung Sportpark ein Behelfszugang eingerichtet, müssen die Haarer Richtung Sportpark oder Klinikum entweder den Umweg westlich des Bahnhofs über die Salmdorfer Straße oder östlich über die Leibstraße nehmen.

Die meisten nehmen die Unannehmlichkeiten, die ihnen der Umbau bereitet, aber gelassen. Goran Vasiljaovic, Verkäufer im Kiosk vor dem Bahnhof, sieht in der Baustelle keine Behinderung für sich und seine Arbeit. Pendlerin Sibylle Nebermann musste wegen der Sperrung der Unterführung einen mittleren Umweg fahren, hat sich aber durch den Infozettel in ihrem Briefkasten gut informiert gefühlt. Nur den Lärm empfindet sie als störend und dass der Fahrstuhl am einzig verbleibenden Ausgang aktuell auch nicht funktioniert.

Dieser Kritik schließt sich Giana Zeur an. Sie musste wegen des nicht verfügbaren Fahrstuhls einer Rentnerin die Treppe hochhelfen. Sie hält den Umbau auch nicht für notwendig. Ganz anders sieht das Hans Hafner. Für ihn waren die Bauarbeiten schon längst überfällig, vor allem im Hinblick auf die Barrierefreiheit und die Aufzüge, die oft außer Betrieb waren. Zudem wünscht er sich Bahnsteige mit besserem Windschutz und Rolltreppen. Das temporäre Parkplatzproblem nimmt er dafür gerne in Kauf.

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