Haar: Hotel oder Asylunterkunft

Investorenpläne für Gewerbebau in Haar stiften Verwirrung

Die Pläne für eine weitere Flüchtlingsunterkunft in Haar haben sich womöglich zerschlagen. Der dafür vom Landratsamt vorgesehene Gewerbebau an der Hans-Pinsel-Straße 2-3 steht angeblich gar nicht zur Verfügung. Das hat am Dienstagabend ein Vertreter des Gebäude-Eigentümers im Bauausschuss des Gemeinderats erklärt. Diesem schwebt etwas ganz anderes vor als eine Unterkunft für etwa 150 Flüchtlinge. Das Gebäude soll in ein sogenanntes Budget-Hotel mit 200 Betten umgebaut werden. Es gebe bereits Vorverträge mit einem Investor, ließ er Rathaus-Sprecherin Ute Dechent zufolge verlauten. Die Sache sei weit gediehen. Mit dem Landratsamt habe man nicht verhandelt.

Das kam überraschend. Erst vor einer Woche hat Landrat Christoph Göbel (CSU) in der Informationsveranstaltung zur Flüchtlingsunterbringung in Haar die Hans-Pinsel-Straße 2-3 als weitere Unterkunft genannt. In den nächsten Tagen werde wegen notwendiger Umbauten ein Bauantrag im Rathaus eingehen. Doch statt eines solchen Bauantrags lag nun tatsächlich am Dienstag den Gemeinderäten im Bauausschuss ein Antrag auf Vorbescheid für das besagte Hotel zur Entscheidung vor - und wurde abgesegnet. Baurechtlich stehe dieser Nutzung nichts im Wege, sagte Bauamtsleiter Rainer Wöhrl. Das Hotel, das nicht weit von dem bestehenden Acom-Hotelturm an der Grenze zu München entstehen würde, ist vor allem für Messebesucher, Monteure und Touristen gedacht, die günstige Unterkünfte suchen, also etwa Rucksackreisende oder Fußballfans.

Zu der Verwirrung um das Hotel und die Flüchtlingsunterkunft ist es dem Vernehmen nach gekommen, weil zwei Investoren mit unterschiedlichen Konzepten um das leer stehende Gebäude werben. Ganz will man im Landratsamt die Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft noch nicht aufgeben. Es sei vorstellbar, dass auch dafür noch ein Bauantrag eingereicht werde. Der Eigentümer werde letztlich entscheiden, hieß es aus der Pressestelle.