Haar:Haarer Schuldzuweisungen

Haar: Streitfall Bahnstraße: Ein Kieswerk wird darüber angefahren und womöglich bald neue Wohngebiete und Schulen.

Streitfall Bahnstraße: Ein Kieswerk wird darüber angefahren und womöglich bald neue Wohngebiete und Schulen.

(Foto: Claus Schunk)

SPD und CSU streiten weiter über die Schulbau-Pläne

Von Bernhard Lohr, Haar

Der Streit zwischen der Stadt München und der Gemeinde Haar über den Schwerlastverkehr lässt zwischen SPD und CSU alte Konflikte aufbrechen. Schließlich wirft der Beschluss des Münchner Stadtrats, die Kiestransporte vom Quetschwerk in Salmdorf aus der Truderinger Bahnstraße auszusperren, etliche Fragen auf: Wo werden die Kieslaster künftig fahren? Was wird aus den Plänen für den Schulcampus in Gronsdorf, wenn sich das Verkehrsproblem nicht lösen lässt? Und vor allem, wer ist an der verfahrenen Lage schuld?

SPD-Fraktionschef Alexander Zill jedenfalls beklagt den Münchner Beschluss, der "keinerlei Probleme" löse, und er wirft der örtlichen CSU vor, nicht im Bilde zu sein. Er nennt es ärgerlich, dass der Vorstoß für eine Sperrung der Bahnstraße in Trudering von der dortigen CSU ausging, ohne dass die Haarer CSU Ahnung davon gehabt hätte. Er spricht von einer "lausigen Kommunikation" und hält der CSU in Haar vor, weiter auf den Bau einer Realschule in Gronsdorf zu pochen, die überwiegend Münchner besuchen würden, und dazu eine Straßenanbindung nach Trudering zu befürworten, die künftige Wohngebiete am Rappenweg erschließe und Verkehr nach Haar ziehe. Zill fragt: "Wem ist die Haarer CSU eigentlich verpflichtet?"

CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer will auf die Vorwürfe nicht direkt eingehen. Die Realschule sieht die CSU nach wie vor als ihr Projekt. Was die Möglichkeiten angeht, eine solche in Gronsdorf samt Schulcampus bestehend aus FOS und Pflegeschule anzusiedeln, erinnert Keymer an die CSU-Forderung vom Sommer, wegen der Verkehrsprobleme alternative Standorte in Haar zu prüfen. Der CSU-Fraktionschef sieht zugleich noch Chancen für die Schule in Gronsdorf. So sei man im Lenkungsausschuss, der über das Mobilitätskonzept in Haar berät, übereingekommen zu prüfen, ob die Schule doch über bestehende Straßen angebunden werden könne. Zugleich lehnt Keymer die Münchner Bedingung ab, die an die Abgabe eines Areals für den Campus geknüpft werden: "Eine Bebauung in Gronsdorf kann ich mir nicht vorstellen."

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