Systematische Tötung von Psychiatrie-Patienten in Haar:"Die Mehrheit des Ärztestandes hat das Regime unterstützt"

Systematische Tötung von Psychiatrie-Patienten in Haar: Das Morden wurde ideologisch vorbereitet: Besucher in der Ausstellung "Erbgesund - Erbkrank" in Berlin 1934.

Das Morden wurde ideologisch vorbereitet: Besucher in der Ausstellung "Erbgesund - Erbkrank" in Berlin 1934.

(Foto: Scherl/SZ Photo)

Wie konnten Mediziner zu Mördern werden? Die Pädagogik-Professorin Annette Eberle erklärt die Taten mit der hohen Anschlussfähigkeit des Berufsstandes und der Verbreitung der Thesen von minderwertigen Genen und unwertem Leben.

Interview von Bernhard Lohr, Haar

25 Patienten der Pflegeanstalt Eglfing-Haar bestiegen am Morgen des 18. Januar 1940 einen Bus und wurden in das gut 200 Kilometer entfernte württembergische Grafeneck nahe Ulm gebracht. Dort wurden sie in einer Gaskammer ermordet. Mit der Deportation in die Tötungsanstalt begann das dunkelste Kapitel in der Geschichte des heutigen Isar-Amper-Klinikums in Haar-Eglfing, dem etwa 4000 Patienten zum Opfer fielen. Sie war zugleich der Beginn eines hunderttausendfachen Mordens.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusGroßbrand in München 1823
:"Es war ein Vulkan, ein Feuermeer"

Vor 200 Jahren, am 14. Januar 1823, brennt das Münchner Nationaltheater bis auf die Grundmauern nieder. Die Stadt ist in Aufruhr und der König tief betrübt. Wie sich dank der großen Brauereien und des Bierkonsums der Münchner dann doch alles zum Guten wendete.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: