Theresa Heil hat sich stets in die Pflicht nehmen lassen. So etwa damals, als in Haar wie heute darum gerungen wurde, wie hilfsbedürftige Senioren gut versorgt werden können. Ein Haus für die Alten sollte im Herzen der Gemeinde geschaffen werden. Als es Mitte der Achtzigerjahre zum Schwur kam, gründete Heil den Verein Maria-Stadler-Haus, der die Trägerschaft für das Seniorenheim in Haar übernahm. Ein Vierteljahrhundert war sie Vorsitzende. Weil sich Heil oft so einbrachte und einbringt, erhielt sie nun die Bezirksmedaille.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) würdigte bei dem Festakt im Gebäude der Bezirksverwaltung in seiner Laudatio Heils "grenzenloses ehrenamtliches Engagement". Ihr Einsatz sei nicht auf einzelne Themenfelder und auch nicht räumlich begrenzt, sagte er. Sie sei ein Vorbild, weil zu ihren Tugenden gehöre, nicht nur zu reden, sondern zu handeln.
Heils Einsatz für die Senioren dauert bis heute im Kreis der Ehrenamtlichen an, die regelmäßig den Bewohnern im Maria-Stadler-Haus Besuche abstatten. Heil gehörte von 1972 bis 2008 insgesamt 36 Jahre lang dem Gemeinderat an. Außerdem brachte sie sich als Mitglied des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung St. Konrad ein. Als es darum ging, das neue Bürgerhaus in Haar den Vereinen als Treffpunkt zu überlassen, sah sich Heil herausgefordert. "Im Bürgerhaus ist zu wenig Kultur", sagte sie. Und so gründete sie kurzerhand 1997 den Kulturverein Haar, dem sie bis heute vorsteht. In diesen zwei Jahrzehnten erlebte Haar außergewöhnliche Kulturereignisse. Das Erfolgsrezept, so sagte Bezirkstagspräsident Mederer in seiner Rede, sei ein gutes Netzwerk und die enge Verbindung zu den heimischen Künstlern. So habe man internationale Größen wie Klaus Maria Brandauer nach Haar gebracht. Sieben Träger des Musikpreises Echo traten im Bürgerhaus auf; dazu viele Künstler aus dem Bereich bildender Kunst. Manche hatten als Schüler bei Vorstandsmitglied Wolfgang Dietrich ihr Handwerk gelernt.
Das Bild vom Einsatz ohne Grenzen komplettiert, dass Theresa Heil die Initiative "Ein Dorf für Indien" angestoßen hat und seit 1985 deren Geschicke verantwortlich leitet. Mehrere Dörfer wurden aufgebaut. Unterstützt von ihrer Familie und ihren Freunden ermöglichte es Heil, dass 2010 wieder ein Dorf - Chollangi in Andrah Pradesh - eingeweiht werden konnte. Seit 2011 unterstützt Heil mit Freunden das Kinderdorf Rajupalem.