Corona-Pandemie:Holetschek unterstreicht Bedeutung der Psychiatrie

Der bayerische Gesundheitsminister warnt in Haar vor Langzeitfolgen von Post-Covid.

Von Bernhard Lohr, Haar

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat bei einem Besuch in Haar am Donnerstag die Leistung des Isar-Amper-Klinikums München-Ost im Kampf gegen die Corona-Pandemie herausgehoben. Holetschek warnte vor psychischen Langzeitfolgen von Post-Covid. Er sagte, Erschöpfung, Fatigue, Angstzustände, Depressivität oder Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung könnten massive Auswirkungen auf Alltag, Lebensqualität und Berufsleben haben.

An der Klinik, die für die Versorgung im Großraum München zuständig ist, wurde eine Post-Covid-Ambulanz eingerichtet. "Der Bedarf ist hoch, viele Menschen aus ganz Oberbayern wenden sich an das Behandlungsteam", heißt es in einer Mitteilung der Einrichtung im Klinikverbund des Bezirks Oberbayern.

Klinik-Geschäftsführer Franz Podechtl strich heraus, dass man in der Covid-Pandemie digitale Versorgungsangebote wie Videosprechstunden erweitert habe. Holetschek hob hervor, wie wichtig das bereits erworbene Wissen im Umgang mit Covid-19 sei, um etwa Folgen einer Covid-Infektion von vorher bestehenden psychischen Erkrankungen abzugrenzen. Nach einer Corona-Erkrankung sei im psychiatrischen Bereich eine fundierte Nachsorge und Rehabilitation wichtig, sagte er. Seit Ende Dezember arbeiten 20 Feldjäger der Bundeswehr unterstützend an mehreren Standorten der Klinik, unter anderem in der Apotheke.

Die Klinik hat sich regional neu aufgestellt und ein großes Neubauprogramm hinter sich. Sie versorgt an acht Standorten in und um München jährlich mehr als 40 000 Patienten. Für die Neustrukturierung hat der Freistaat seit 2011 etwa 37 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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