Verkehr:Busbahnhof gefährdet Bäume

Verkehr: Schon jetzt verkehren am Bahnhof mehr Busse denn je.

Schon jetzt verkehren am Bahnhof mehr Busse denn je.

(Foto: Claus Schunk)

Der Vorschlag der Planerin für die Neugestaltung des zentralen Haltepunkts für derzeit acht Linien an der Haarer S-Bahnstation ist im Gemeinderat umstritten.

Von Bernhard Lohr, Haar

Am Haarer S-Bahnhof geht es jetzt schon rund. Busse kommen an, Busse fahren ab. Und dazwischen laufen all die Leute, die zum Bus oder zur Bahn wollen oder auch umgekehrt. Inklusive der neuen Express-Busse fahren acht Buslinien den Bahnhof an. Nun soll dieser baulich an die Realitäten angepasst und eine weitere Entwicklung ermöglicht werden. Der Park-and-ride-Platz auf der im Süden zum Ort hin gelegenen Seite soll zu einem Busbahnhof umgebaut werden. Doch wie der aussehen soll, damit möglichst viele Busse dort gut abgefertigt und erreicht werden können, ist im Gemeinderat noch umstritten.

Bisher gab es zwei Varianten, die diskutiert wurden. So könnten die Busse auf dem Busbahnhof Haltestellen anfahren, die im Sägezahnmuster nahe der Lärmschutzwand angeordnet wären. Eine andere Idee war, Bussteige mittig auf dem Platz parallel anzuordnen. Diskussionen löste jetzt im Bauausschuss des Gemeinderats aus, dass Planerin Martina Schneider vom Büro Stadt, Raum, Plan für eine dritte Variante warb. Demnach würden die Busse auf eine Art Rundkurs um den Platz geschickt und dort an den Randzonen jeweils Haltestellen bedienen. Dafür müssten allerdings die Bäume und Büsche entfernt werden, die den bestehenden Park-and-ride-Platz von der Lagerhausstraße trennen.

Ulrich Leiner (Grüne) warnte davor, sich frühzeitig auf eine Variante zu fokussieren. Er kritisierte, dass mit der beschriebenen "Baumfreimachung" an der Lagerhausstraße ein "Kahlschlag" gemeint sei. Der Auftrag an die Planer müsse aber lauten, die Bäume möglichst zu erhalten. Leiner missfiel, dass eine fußläufig schlecht erreichbare Mittelinsel geschaffen werde und dass sich die Wege von Bussen und Fahrgästen, insbesondere Schulkindern, kreuzen könnten. Überhaupt könne man nicht überstürzt entscheiden, wenn der Vorschlag der Planer jetzt zum ersten Mal in öffentlicher Runde Thema sei. Dietrich Keymer (CSU) bekräftigte, so eine Entscheidung sei auf die Schnelle "nicht machbar".

So beschloss der Bauausschuss zunächst mal die Zielsetzungen, die mit dem Busbahnhof erreicht werden sollen. Es geht grundsätzlich um eine gute Abwicklung des Verkehrs, aber auch um "großzügige Begrünung", weniger versiegelte Fläche und ausreichende, hochwertige Fahrradstellplätze. Auch soll der Busbahnhof einen Beitrag zu einem "durchgängigen Bahnhofsplatz" als "markanten zentralen Bereich" leisten.

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