Haar:Günstig wohnen im Grünen

Haar: Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Schlüsselübergabe an Marja Santana Glanz, die erste Mieterin der Neubauten an der Apfelwiese.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Schlüsselübergabe an Marja Santana Glanz, die erste Mieterin der Neubauten an der Apfelwiese.

(Foto: Claus Schunk)

Der Bezirk sichert sich im Jugendstilpark 115 Wohnungen, die unter Mietspiegelniveau Pflegekräften und Sachbearbeitern angeboten werden.

Von Bernhard Lohr, Haar

Marja Santana Glanz hat einen sicheren Job und jetzt mit ihren drei Kindern auch noch etwas, was im Großraum München noch schwieriger zu finden ist. Sie hat eine bezahlbare Vier-Zimmer-Wohnung mit Blick ins Grüne. Das Ganze nah an der S-Bahn in Haar und bei einem seriösen Vermieter, der nicht nur auf Gewinn aus ist. Zur Übergabe des Wohnungsschlüssels kam der Aufsichtsratschef ihres Vermieters und oberste Dienstherr persönlich vorbei. Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) schaute sich die Wohnung der Sachbearbeiterin beim Bezirk Oberbayern an und wünschte bei einem kurzen Gespräch auf dem Balkon alles Gute im neuen Heim.

Der Bezirk Oberbayern ist ein großer Arbeitgeber. Gerade in Haar beschäftigt er am Isar-Amper-Klinikum zahlreiche Menschen in ganz unterschiedlichen Berufssparten. Auch um diesen Mitarbeitern Wohnungen anbieten zu können, hat der Bezirk mit der Oberbayerischen Heimstätte (OH) eine eigene Wohnbau-Gesellschaft. Diese hat in Haar ihren Sitz und schafft auf ehemaligem Klinikgrund seit längerem schon Wohnraum in großem Stil. Nun wurden in dem parkähnlichen Gelände an der sogenannten Apfelwiese weitere Neubauten hochgezogen, in denen sich der Bezirk Wohnrecht für eigene Mitarbeiter gesichert hat.

Sieben Gebäude mit 115 Neubauwohnungen sind im südlichen Bereich des Jugendstilparks errichtet worden. Am 1. Juli sind die ersten 55 Wohnungen bezugsfertig, weitere 60 folgen im August. Die OH sei ein am Gemeinwohl orientiertes Wohnungsunternehmen im Besitz des Bezirks Oberbayern, teilt der Bezirk mit. "Wenn wir unsere anspruchsvollen Aufgaben im Bezirk und den KBO-Kliniken auch in Zukunft erfüllen wollen, brauchen wir weiterhin engagierte Mitarbeitende", sagte Bezirkstagspräsident Mederer bei Schlüsselübergabe. Im Ballungsraum München gebe es leider kaum noch erschwingliche Wohnungsangebote. Doch der Bezirk habe einen "Joker in der Hand". Eine Aufgabe beim Bezirk zu übernehmen, sei hochattraktiv, denn der Bezirk könne attraktiven Wohnraum anbieten. Vor allem Pflegekräfte und Sachbearbeitende, die keinen Spitzenverdienst hätten, "werden von dem Angebot enorm profitieren".

Die Belegungsrechte hat der Bezirk für die Dauer von 25 Jahren. Er lässt sich das bis zu maximal sieben Millionen Euro kosten. Die Summe ist variabel und abhängig davon, ob die Wohnungen dauerhaft an Beschäftigte der beiden Arbeitgeber vermietet werden. "Wir investieren hier gewaltig", betonte Mederer. "Ich bin überzeugt: Jeder Cent ist bestens angelegt. Denn unsere Mitarbeitenden sind sehr wertvoll für uns."

Im Paket sind Wohnungen für Personen mit geringerem Verdienst mit einer Förderung von 25 Prozent der Mietkosten und solche, deren Miete der Bezirk nur mit fünf Prozent bezuschusst. Dadurch entstehen Quadratmeterpreise, die deutlich unter dem Niveau des Münchner und Haarer Mietspiegels liegen. Insgesamt geht es um 115 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 7520 Quadratmetern - vom Ein-Zimmer-Appartement bis zur Vier-Zimmer-Familien-Wohnung. OH-Geschäftsführer Michael Zaigler sagte bei der Schlüsselübergabe an die erste Bewohnerin: "Gerade im Ballungsraum München brauchen wir eine gute und zuverlässige Versorgung der Menschen." Dafür seien Pflegekräfte immens wichtig. Und besonders diese würden, so wie Sachbearbeitende des Bezirks, mit den Wohnungen unterstützt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: