Haarer Dauerbaustelle:Die Bahn braucht noch ein bisschen

Haarer Dauerbaustelle: Der Aufzug am Südzugang funktioniert immer noch nicht.

Der Aufzug am Südzugang funktioniert immer noch nicht.

(Foto: Privat)

Während die Gemeinde mit ihren Arbeiten am Bahnhof fast fertig ist, verzögert sich der Bau der Lärmschutzwand.

Von Bernhard Lohr, Haar

Wer in Haar mit der S-Bahn ankommt und in Richtung Ortsmitte geht, bekommt mittlerweile einen komplett neuen ersten Eindruck von der Gemeinde. Nach Jahren der Verzögerung und Monaten, in denen sich der Eindruck aufdrängte, die Baustelle an der Bahnsteigunterführung würde niemals fertig werden, ist nun ein großer Schritt gemacht.

Nach dem mit einer lang gezogenen Rampe völlig neu gestalteten Nordportal ist jetzt auch der Treppenaufgang im Süden zum Bahnhofsplatz fertig. Die Treppe führt neuerdings direkt zum Bahnhofsplatz mit Lokalen und Geschäften.

Im Haarer Rathaus ist die Erleichterung groß, dass wieder eine Etappe genommen ist. Der Bereich am Treppenaufgang wurde mit einem Vordach gestaltet und neu gepflastert. Der Zugang zur Bäckerei soll noch verlegt und der Kiosk ansehnlicher gestaltet werden. Ein paar Blumenkübel werde man noch beisteuern, heißt es aus dem Rathaus, dann sei man am Südzugang weitgehend fertig. Das gilt freilich nur für die Gemeinde, die dort am Bahnhof auf eigene Kosten Bauarbeiten ausführt. Denn auch die Deutsche Bahn ist dort tätig. Sie ist etwa für die Lärmschutzwand zuständig und für den Aufzug am Südzugang, der bis heute nicht funktioniert.

Teile für die Lärmschutzwand sind bestellt

Die Fertigstellung der Lärmschutzwand am Bahnhof verzögert sich laut Rathaus-Sprecherin Ute Dechent, weil die Bahn zu wenige Bauelemente bestellt hat. Bis die restlichen geliefert seien, könne es noch zwölf Wochen dauern. Auch der Zuganzeiger am Südaufgang funktioniert noch nicht.

Die Gemeinde wendet nun mit Abschluss der Arbeiten an der Treppe ihre Aufmerksamkeit dem letzten Abschnitt zu: der künstlerischen Ausgestaltung der Bahnsteigunterführung. Dort ist alles vorbereitet, weil die Bahn die feuchten Wände saniert hat. Nun soll der nach einem Wettbewerb mit seinem Konzept ausgewählte Künstler Jochen Scheithauer mit Fliesen die Wände in den Farben der Gemeinde, gelb und grün, gestalten. Ein Fliesenleger und ein Lichtplaner seien engagiert, heißt es. Laut Dechent wird der Künstler wohl Anfang August anfangen und wohl bis Mitte September alles weitgehend zum Abschluss bringen.

Mit der Beleuchtung gibt es derzeit Probleme, weil sie öfter ausfällt. Und wie Dechent sagt, wird es beim Licht wohl vorerst noch bei einem Provisorium bleiben, weil die neuen Lampen für die umgestaltete Unterführung nicht rechtzeitig geliefert werden könnten. Man werde die alten Leuchten noch benötigen. Die farbigen Fliesen sind laut Rathaus bestellt. Nach Vorgabe der Bahn müssen diese wegen erwarteter höherer Fahrgastzahlen bis zum Beginn des Oktoberfestes verlegt sein.

Die Gemeinde hat vor Jahren beschlossen, auf eigene Faust für eine Millionensumme vor allem die Bahnsteigunterführung und das Bahnhofsvorfeld auf der Nordseite umzugestalten. Die Zugänge sollten aufgewertet und auch im Norden ein barrierefreier Zugang geschaffen werden. Die Deutsche Bahn lehnte eine Investition mit der Begründung ab, dass der Bahnhof funktioniere und die Züge über den Südzugang via Aufzug barrierefrei zu erreichen seien.

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