Haar:Angst um Wohnqualität

SPD-Chef König lehnt Produktionsbetrieb in Eglfing ab

Die Haarer SPD wehrt sich gegen Überlegungen, von der bisher verfolgten Linie bei der Ansiedlung von Gewerbebetrieben in der Gemeinde abzurücken. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Peter König, erhebt "deutlichen Widerspruch" und warnt davor, in der Gemeinde die hohe Wohnqualität zu gefährden. Konkret geht es um die Ansiedlung einer Großbäckerei, die laut Gemeinde Interesse angemeldet hat, sich auf einem 20 000 Quadratmeter großen Grundstück an der Leibstraße anzusiedeln, das nördlich an die Bebauung an der Annelies-Kupper-Allee angrenzt. Bis zu 450 Arbeitsplätze könnten entstehen, hieß es zuletzt. Zugleich wäre Lkw-Verkehr zu erwarten.

Das Ansinnen der Großbäckerei wurde letztens im Gemeinderat bekannt, als das Rathaus von seiner Gewerbe-Ansiedlungspolitik berichtete, die das Rathaus angesichts großer Leerstände vor allem an Büroflächen in Eglfing forciert hat. Dabei wurde die Kampagne Workside Haar aufgelegt, bei der auch das Grundstück im Besitz des Bezirks Oberbayern als Gewerbefläche angeboten wurde. Diese Fläche sei für Firmen wie eine Großbäckerei nicht geeignet, argumentiert König. "Das Wohnumfeld würde nachhaltig gestört." Die hohe städtebauliche Qualität des Ortsteils solle im angrenzenden Jugendstilpark weitergeführt werden. Wer dort "ein althergebrachtes Gewerbegebiet mit hohem Lkw-Verkehr und Emissionen errichten will, zerstört das städtebauliche Gesamtkonzept, und das gilt für ganz Haar". Die Ansiedlung von Gewerbe sei wichtig. Doch nicht um jeden Preis. Chancen und Risiken seien abzuwägen. Einmal getroffene Entscheidungen prägten für Jahrzehnte Ortsbild und Gemeindeleben.

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