Gymnasium Unterschleißheim:Zurück zum G 9

Gymnasium Unterschleißheim: Der Neubau des Gymnasiums Unterschleißheim - hier ein Bild vom Rohbau - wird später fertig als geplant.

Der Neubau des Gymnasiums Unterschleißheim - hier ein Bild vom Rohbau - wird später fertig als geplant.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Direktorium und Elternbeirat des Carl-Orff-Gymnasiums in Unterschleißheim favorisieren einer längere Schulzeit. Die zusätzlichen Klassen hätten im Neubau Platz - wenn Fachräume zweckentfremdet werden.

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Das Carl-Orff-Gymnasium (COG) in Unterschleißheim ist bereit für eine Rückkehr zum G 9. Einen eventuellen Parallelbetrieb von acht- und neunstufigem Gymnasium könnte die Schule aber nicht leisten. Diese Zukunftsperspektiven eröffnete Schulleiter Andreas Hautmann am Montag dem Zweckverband von Ober- und Unterschleißheim sowie dem Landratsamt München als Sachaufwandsträger. Hautmann signalisierte ein Jahr vor der notwendigen Zukunftsentscheidung deutliche Präferenzen für eine Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium, eine wesentliche Bedeutung wird aber dem Votum des Zweckverbands zukommen.

Vor allem der Erweiterungsbau der Schule - der nächstes Jahr voraussichtlich mit einigen Wochen Verspätung bezogen werden soll - eröffnet laut Hautmann die unbeschwerte Wahlfreiheit. Denn der Einschub einer weiteren Jahrgangsstufe würde beim fünf- bis sechszügigen COG folglich fünf oder sechs neue Klassen nötig machen. Der Erweiterungsbau gebe diese Kapazitäten her. Zwar müssten dann auch im Neubau schon wieder als Fach- oder Mehrzweckräume geplante Einheiten als Klassenzimmer zweckentfremdet werden, aber dies sei "machbar", erklärt der Schulleiter.

Die Entscheidung fällt das Kultusministerium

Bei einem eventuellen Votum für das G 9 seien Fragen des staatlichen Schulbudgets oder der Weiterverwendung jetzt für G-8-Spezifika zugeteilter Lehrerstunden noch völlig ungeklärt, schilderte Hautmann die Situation. Die Lehrmittelausstattung sei kein Entscheidungskriterium, da auch im Falle eines Verbleibs beim G 8 ein neuer Lehrplan greife und Bücher daher in beiden Fällen neu angeschafft werden müssten.

Mit dem G 9 würde in den Klassen 6 bis 10 der komplette reguläre Nachmittagsunterricht wieder entfallen, was wohl gravierende Veränderungen für den Betrieb der Mensa und das Angebot der Nachmittagsbetreuung bringen würde. Die offene Ganztagsschule würde wohl zwei neue Gruppen benötigen, kalkuliert die Schulleitung. Dadurch dürfte auch die Mensa nicht überflüssig werden. Und angesichts des momentanen Andrangs wäre es "nicht schlecht, wenn etwas weniger Nachfrage herrscht", sagte Hautmann.

Schulleitung und Elternbeirat hätten derzeit Tendenzen zur Rückkehr zum G 9 gezeigt, berichtete er. Allerdings ist dies noch irrelevant, da im Entscheidungsjahr 2017/2018 beispielsweise ein neuer Elternbeirat im Amt sein wird. Ein Votum für die Zukunft der Schule treffen Schulleitung, Lehrerkollegium, Elternbeirat, Schülermitverantwortung und der Zweckverband als Sachaufwandsträger gemeinsam, die Entscheidung obliegt ausschließlich dem Kultusministerium, das auf eine verträgliche Verteilung von acht- und neunstufigen Gymnasien achten will. Beide Angebote parallel zu führen, schloss Hautmann kategorisch aus. Angesichts der Vielzahl der Ausbildungslinien am COG sei dies nicht zu leisten.

Der Neubau kann erst später bezogen werden als geplant

Bei der Sitzung des Zweckverbandes wurde auch bekannt, dass der geplante Bezugstermin des Neubaus nicht zu halten sein wird. Statt nach den Faschingsferien werde der neue Trakt voraussichtlich nach den Osterferien nutzbar sein. Die Kostenprognose von 14,7 Millionen Euro erweist sich nach Vergabe fast aller Aufträge für den Neubau und über der Hälfte der Aufträge für den anschließenden Umbau des bestehenden Gebäudes als stabil.

Festgelegt hat der Zweckverband einmütig die künftige Gestaltung des Schulgartens. Nachdem für die Fahrradständer ein neuer Standort erschlossen wurde, soll der Schulgarten nun im Wesentlichen wieder werden, wie er vor der Dauerbaustelle auf dem Schulcampus war. Zum Münchner Ring wird wieder ein begrünter Wall den Garten einfrieden, als Zentrum der Anlage soll wieder ein Teich entstehen. Entfallen wird einzig dessen früheres Pumpensystem mit sehr anfälliger Technik. Auf der Baustelle läuft derzeit der technische Ausbau. Bis Weihnachten soll das Gerüst komplett entfernt sein. Im Frühjahr wird dann mit der Gartenanlage begonnen.

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