Viele träumen davon, einmal eine richtig gute Idee zu haben und diese mit genügend Glück und Grips zum erfolgreichen Geschäftsmodell zu verwandeln. Vier Schülern des Gymnasiums Ottobrunn ist der erste Schritt nun gelungen. Gut gelaunt sitzen Philipp Eulitz, Alexandra Klee, Florian Meierhofer und Alexander Stehlau im Konferenzraum des Gymnasiums. Vorvergangene Woche sicherten sie sich den Siegertitel und den Einzug zum Pitch-Event der Bildungsinitiative business@school in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Seit Anfang des Schuljahres haben sich die vier Gymnasiasten zusammen mit ihren Lehrerinnen Daniela Schulla und Monika Schneider praxisnah und intensiv mit dem Thema Wirtschaft im Rahmen des P-Seminars auseinandergesetzt.
Mit "Skep" (englisch für Korb), so der Name ihrer App, wollen die Schüler die Antwort auf aktuelle Megatrends zum Thema Ernährung finden, bewusste Ernährung einfach gestalten und endlich bequem machen. "Das braucht man im Alltag", erklärt Philipp. Die App soll die Bedürfnisse des Nutzers individuell berücksichtigen. Mithilfe der Filtereinstellung können Allergiker zum Beispiel unverträgliche Lebensmittel oder Inhaltsstoffe eintragen, um anschließend eine Liste mit passenden Produkten im lokalen Supermarkt angezeigt zu bekommen. So können die passenden Produkte jederzeit einfach gefunden werden, ohne dass Barcodes gescannt oder Inhaltsangaben gelesen werden müssen.
Das wirtschaftliche Fachwissen haben die vier nicht erst seit gestern. Ein Jahr lang hat sich das Siegerteam mithilfe des Business@school-Leitfadens, ihrer Coaches Matthias und Alex sowie intensiven Praxistrainings die Fachbegriffe und Marketingstrategien angeeignet. In drei Phasen haben die Schüler zwei Unternehmen analysiert und abschließend aus den gewonnenen Erkenntnissen ihre eigene Geschäftsidee entwickelt. Dabei haben sich die Schüler für das börsenorientierte Unternehmen MTU Aero Engines und das mittelständische Unternehmen Dully's Bike Station in Ottobrunn entschieden.
"Der Anfang war das Schwierigste", erklärt Philipp. Schon zu Beginn des Seminars hatten sich die vier Schüler in die Datenanalyse gestürzt. "Am Anfang hat man noch überhaupt kein Grundverständnis von dem, was man braucht", sagt Alexandra dazu. "Die Arbeit mit den Coaches und dem Leitfaden haben da schon extrem weitergeholfen."
Erst in der letzten Phase des Seminars hatten sich die vier als Team zusammengefunden. "Wenn man zusammenarbeitet, dann baut sich auch eine ganz andere Nähe zum Unternehmen auf", sagt Alexandra. Und das, obwohl ein Mitglied des Teams drei Monate im Schüleraustausch in Australien verbracht hat. Die Schüler nutzten die Gelegenheit zu ihrem Vorteil, um eine Marktanalyse für ihre App in Australien zu erstellen. Dank der so gesammelten Erfahrungen soll die App in Deutschland besser ankommen.
Jetzt erwartet die Schüler der spaßige Teil
Und wer hat sie während des Prozesses am meisten unterstützt? "Wir uns selber", sagt Philipp. Der Zusammenhalt des Teams sei neben den Denkanstößen der Coaches und Lehrkräfte die treibende Kraft gewesen. Mit der Teilnahme am Pitch-Event am 5. Juni komme "der richtig spaßige Teil". Ein Sieg, um ins Deutschlandfinale am 17. Juni zu kommen, sei zwar schön, aber kein Muss. "Alles, was jetzt noch kommt, ist ein Bonus", sagt Alexander.
Das langfristige Ziel der Gruppe ist, die Geschäftsidee über die Schule hinaus weiterzuentwickeln. "Es wäre ein Traum von uns allen, wenn wir das verwirklichen könnten", so Alexandra. Mithilfe von Sponsoren und Investoren will das Quartett das Konzept innerhalb von sechs Monaten zum Leben erwecken. Obwohl die App noch nicht entwickelt ist, haben die Schüler bereits eine Website für ihr Unternehmen erstellt, auf der Informationen zum Produkt und Zeitplan zu finden sind: Unter skep-1.jimdosite.com können Interessierte mehr über die vier Jungunternehmer erfahren.
Wer das junge Team in Aktion sehen möchte, kann sich per Anmeldung unter https://www.businessatschool.de/de/veranstaltungen einen Platz beim Pitch-Event sichern.