Im Rahmen des Geschichtsunterrichts und des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" hat das Gymnasium Grünwald am Montag prominenten Besuch empfangen: Karl-Heinz Rummenigge, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und heutiger Aufsichtsrat des FC Bayern München, hat die Wanderausstellung "Verehrt - Verfolgt - Vergessen: Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern München" eröffnet und sich den Fragen den wissbegierigen Schülerinnen und Schüler gestellt. Für die interessierte Öffentlichkeit ist die Ausstellung am Samstag, 17. Juni, sowie Sonntag, 18. Juni, von jeweils 10 bis 16 Uhr im Eingangsbereich des Gymnasiums Grünwald geöffnet. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang der Schule an der Oberhachinger Straße. Der Eintritt ist frei.
"Die schulische Demokratieerziehung ist ein wichtiger Bestandteil des neunten Schuljahres - und der Sport ein besonders guter Katalysator, um die Historie, die gesellschaftliche Entwicklung und die Wertvorstellungen in dieser zu veranschaulichen", so Schulleiterin Birgit Korda zu der Ausstellung. Die Wanderausstellung, die vom Museum des FC Bayern konzipiert und jüngst überarbeitet wurde, passe daher bestens zum Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage", das im Geschichtsunterricht auf dem Lehrplan steht. Sie thematisiert weit über hundert Biografien von Vereinsangehörigen des FC Bayern, die aus rassistischen oder politischen Gründen zur Flucht gezwungen, deportiert oder ermordet wurden. Herausgehoben werden sieben Vereinsfunktionäre und Mitglieder, die einen Eindruck von der Rolle des FC Bayern in der Zeit des Nationalsozialismus vermitteln.

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Die oftmals tragischen Lebensschicksale der jüdischen Vereinsmitglieder berührten laut Direktorin Korda die Schülerinnen und Schüler und regten sie zum Nachdenken über diese Epoche an. Die entsprechenden Fragen konnte Alexa Gattinger, die als Verantwortliche für Inhalte und Betrieb des FC-Bayern-Museums eine Einführung in das Thema gab, beantworten - und somit das Bewusstsein an vielen Stellen noch einmal schärfen. Auch Ehrengast Karl-Heinz Rummenigge beantwortete den Moderatorinnen aus der Schülerschaft in einer Podiumsdiskussion Fragen zur Geschichte und dem Umgang des Vereins mit der NS-Vergangenheit.
Unter anderem ging es um den unabhängigen Forschungsauftrag, den der FC Bayern im November 2017 an das Münchner Institut für Zeitgeschichte vergeben hatte. Die Ergebnisse der von Gregor Hofmann erstellten Studie zeigen: Zwischen 1933 und 1945 waren mehr als die Hälfte der Funktionäre in der Vereinsführung des FC Bayern auch Mitglieder der NSDAP. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Vereinen jedoch war das längere Festhalten an jüdischen Mitgliedern.