Günstiger Wohnraum:Großes Interesse an Genossenschaft

Über das neue Bauprojekt wollen sich 300 Garchinger informieren lassen

300 Interessenten wollen den Newsletter haben, 62 weitere haben sich eingetragen, um in der Kerngruppe zur Gründung einer Garchinger Baugenossenschaft mitzuarbeiten. FDP-Stadtrat Bastian Dombret hat es übernommen, die Gründung voranzutreiben und den Prozess zu begleiten. Seine Initiative trägt den Titel "Gemeinsam in Garching". Dombret rechnet damit, dass die Gründung im nächsten Frühjahr stattfinden kann, aber bis dahin stehe noch eine Menge Arbeit an.

Ziel der neuen Genossenschaft ist es, ein Grundstück im Baugebiet Kommunikationszone zu ergattern, um dort Mehrgeschosshäuser zu bauen. Die Stadt hat angekündigt, im Herbst 2020 eigens für Genossenschaften eine Ausschreibung in dem Baugebiet vorzunehmen. Laut Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hat eine Garchinger Genossenschaft dabei sehr gute Chancen, berücksichtigt zu werden, weil der Stadtrat schließlich günstigen Wohnraum für Garchinger schaffen wolle. Vor der Ausschreibung müssen jedoch alle Formalitäten geklärt sein. Es braucht einen Aufsichtsrat und einen Vorstand und auch das Konzept muss bis dahin ausgearbeitet sein, also beispielsweise wie groß die Wohnungen sein sollen, welches Mobilitätskonzept die Genossenschaft verfolgt, welche Energien sie einsetzen will, ob es Gemeinschaftsräume geben soll. Dombret geht davon aus, dass sich die Kerngruppe in nächster Zeit etwa alle zwei Wochen treffen wird, um diese Inhalte abzuarbeiten. Die regelmäßigen Treffs hätten den Vorteil, dass sich die Gruppe besser kennen lernt und ihre gemeinsamen Interessen definiert. Bis im nächsten Jahr Wahlen anstehen, wüssten die Mitglieder dann vielleicht schon, wer sich am besten für welchen Posten eigne.

Bei der Gründung zahlen die ersten Mitglieder gleich ihre Einlagen, Dombret spricht von 1000 Euro pro Kopf, ein Erfahrungswert anderer Genossenschaften. Ist die Genossenschaft eingetragen, können auch noch neue Mitglieder zeichnen. Die Einlage wird im übrigen wieder ausbezahlt, sobald jemand die Genossenschaft verlässt. Sie ist aber Bedingung, um sich für eine Wohnung zu bewerben. Und wenn es mehr Bewerber gibt als Wohnungen? Dem Stadtrat zufolge müsste das über die Vergaberegeln geklärt werden. Er vermute, das werde ein sehr emotionales Thema, das die Kerngruppe bearbeiten solle, so Dombret. Diese wird sich gleich Ende November wieder treffen.

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