SZ-Fitparade:Yogischer Schwebezustand

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Sybille Hohnhaus hat das Aerial Yoga in Sri Lanka kennengelernt. (Foto: Claus Schunk)

Beim Training mit dem Aerial-Tuch in Grünwald kann man sich als Krieger oder als Fledermaus individuell entspannen.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Es gibt Übungen, die wehtun. Wenn man sich etwa mit der Leiste über das Tuch legt, das von der Decke hängt, sich anschubst und schaukelt. Oder auch nur den unter Yogis allseits bekannten nach unten schauenden Hund macht und sein Gewicht vom Tuch tragen lässt. Das Wunder aber ist: Je öfter man das erträgt, desto angenehmer wird es. Vielleicht auch deshalb, weil der Körper weiß, dass diese Massage den Faszien guttut.

Yoga kann auch unheimlich sein. Sich einfach zurücklehnen, die Füße oben ums Tuch schlingen und wie eine Fledermaus kopfüber hängen, ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber auch hier gilt: Wenn man es gesundheitlich verträgt, wird es zum tollen Erlebnis.

Bei Sybille Hohnhaus in ihrer neuen Praxis in Grünwald kann man diese kleinen Grenzerfahrungen beim „Aerial Yoga“ machen. Man ist dabei individuell betreut, denn in einem Aerial-Yoga-Kurs sind höchstens vier Personen im Raum. Man muss aber nicht bereit sein für abenteuerliche Übungen. Denn das Aerial-Tuch eignet sich auch für die „ganz normalen“ Yogaübungen und ist dabei eine große Hilfe. Hält man sich etwa daran fest beim „Krieger“, dem Vorbeugen mit geradem Rücken auf einem Bein stehend, dann ist das einfacher als ohne Tuch. Sich mit dem Tuch unter den Schulterblättern zurücklehnen und die Arme ausbreiten ist eine „Herzöffnung“, die gleichzeitig entspannend ist.

Die Fledermaus-Übung kann ein tolles Erlebnis werden. Wenn man sich traut. (Foto: Claus Schunk)

Sybille Hohnhaus ist seit 2017 Yogalehrerin, gab zuvor in ihrem Haus in Pullach Unterricht. Bei einem dreiwöchigen Urlaub in Sri Lanka lernte sie Aerial Yoga kennen und ist seitdem Fan der ungewöhnlichen Form. Als sie jetzt im Juni ein neues Studio in Grünwald eröffnete, war es ihr wichtig, auch Aerial anzubieten. „Auch weil es das so selten gibt“, sagt sie. Viele große Yogastudios bieten es nicht an, weil es viel Platz braucht, man bekommt weniger Schüler unter. Auch ist es aufwendig mit dem Auf- und Abhängen der Tücher. Sybille Hohnhaus ist es die Sache wert, neben ihren anderen Yogakursen. Die übrigens eine Besonderheit haben: „Eigentlich sind meine Stunden alle Yoga-Therapie-Stunden“, sagt Hohnhaus. Sie hat eine Ausbildung zur Yogatherapeutin gemacht – ist außerdem auch Heilpraktikerin – und nutzt viele Elemente aus der Yogatherapie auch in ihren Kursen. Etwa den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gummibändern oder Bällen.

„Mein Ansatz ist ganzheitlich“, sagt sie, und insofern versucht sie, die besten Eigenschaften verschiedener Methoden zu kombinieren. Auch die Ernährung gehört dazu, sodass man auch eine betreute Fastenkur inklusive Yoga bei ihr machen kann.

Eine ganz besonders schöne Yogaübung im Aerial-Tuch eignet sich übrigens für alle Klienten, ganz gleich welche Fitness oder Gesundheit sie mitbringen: Savasana, die Endentspannung. Dabei liegt man mit dem ganzen Körper im ausgebreiteten Tuch und schwingt leicht im Raum. Der Lohn der Yogamühen in der Stunde zuvor, ganz gleich, ob man dabei Fledermaus oder nur Kriegerin war.

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