Waldfriedhof Grünwald:Würdevoller Abschied von Sternenkindern

Auf dem Münchner Waldfriedhof gibt es bereits einen besonderen Bereich für die Bestattung von Sternenkindern (Foto: Stephan Rumpf)

Die Gemeinde Grünwald richtet ein Sammelgrab für tot geborene Babys ein, die laut Gesetz nicht bestattet werden müssen. Damit folgt sie einem Antrag aus der Bürgerversammlung.

Ein totgeborenes Baby, das keine 500 Gramm wiegt oder geboren wurde, als die Mutter die 24. Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht hatte, muss in Deutschland nicht bestattet werden. Wer sein verstorbenes Kind trotzdem würdevoll beerdigen möchte, soll dazu in Grünwald bald eine Möglichkeit bekommen. Denn die Gemeinde im Landkreis München plant derzeit eine Grabstelle für sogenannte Sternenkinder. Damit folgt sie dem Antrag einer Grünwalderin aus der jüngsten Bürgerversammlung Ende 2023.

Das Sammelgrab in Grünwald soll laut Antragstellerin ein Ort werden, an dem Mütter, Väter und Angehörige trauern können. Eine vergleichbare Grabstelle gibt es beispielsweise bereits seit zehn Jahren in der Stadt Wolfratshausen. Aber auch in München, Dachau oder Kirchheim wurden in den vergangenen Jahren Sternenkinder-Sammelgräber eingerichtet. Mal haben diese die Form einer Schnecke, mal die eines Schmetterlings oder es sind einfach liebevoll gestaltete Bereiche auf dem Friedhof.

Das geplante Sternenkinder-Sammelgrab in Grünwald soll auf dem Waldfriedhof an der Tölzer Straße eingerichtet werden. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat das Grab bereits befürwortet. Jetzt geht es noch um die genaue Ausgestaltung. Beispielsweise wird ein Angebot für eine Skulptur von einer Grünwalder Steinmetzin eingeholt, die die Grabstelle später schmücken könnte.

Bereits im April hatten der Grünwalder Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) und Hauptamtsleiter Tobias Dietz an einer Führung durch den Münchner Waldfriedhof teilgenommen, um sich verschiedene Ausführungsoptionen anzuschauen. „Es ist schön, dass es so ein Grab in Grünwald in naher Zukunft auch geben wird“, lobte die parteilose Gemeinderätin Angela Zahn das Vorhaben. Über alle Parteigrenzen hinweg habe zu diesem Thema absoluter Konsens geherrscht.

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